Was macht eigentlich ...

… das Travel Start-up TripLegend?

Ein Interview mit Alexander Ditzel & Brian Ruhe (Founder von TripLegend)

Könnt ihr TripLegend kurz in einem Satz beschreiben?

Abenteuerreisen mit TripLegend

TripLegend läutet mit nachhaltigen, authentischen Abenteuerreisen abseits der ausgetretenen Wege eine neue Ära in der Reisebranche ein.

Seit wann gibt es TripLegend und was ist eure Zielgruppe?

TripLegend haben wir Anfang 2020 gegründet. Die Pandemie hat die Welt für einen Augenblick innehalten lassen und uns allen gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Die Auswirkungen des Klimawandels und der Globalisierung wurden deutlich. Dennoch denken wir, dass Verzicht nicht die Lösung ist. Deshalb gründeten wir TripLegend, um die Reisebranche zu revolutionieren. Und um dem Reisen wieder die Magie zu geben, die es einmal hatte. Um es wieder wertzuschätzen, die Welt entdecken zu dürfen. Wir denken, dass der Massentourismus seine Grenzen überschritten hat. Deshalb bieten wir authentische Erlebnisse für junge Erwachsene, die mehr sehen wollen als den Eiffelturm und die Freiheitsstatue. Unsere Gäste sind zwischen 25 und 39, weltoffen und buchen als „digital natives“ die Reisen über unsere Website triplegend.com.

Was zeichnet TripLegend eurer Meinung nach aus? Was hebt euch von den Mitwerbern ab?

Once-in-a-lifetime-Erlebnisse

Kurz gesagt: Einzigartige Erlebnisse. Jedes Abenteuer bei TripLegend schafft Erinnerungen, die fürs Leben im Gedächtnis bleiben. In jeder Destination bieten wir neue once-in-a-lifetime Momente und lassen eine Gruppe Fremder durch unsere Reisen zu Freunden fürs Leben werden. Schon nach kurzer Zeit wird der Zusammenhalt in der Gruppe so stark, als würden die Gäste sich seit Jahren kennen. Dazu sind unsere Reisen von Grund auf so konzipiert, dass sie bis ins letzte Detail der Nachhaltigkeit verschrieben sind. Im Gegensatz zu anderen Angeboten, bei denen Reisen nachträglich angepasst sind, ist der Nachhaltigkeitsgedanke bei uns schon in der Planung ein Grundpfeiler, ohne den es kein Erlebnis in unser Programm schafft.

Was hat euch auf die Idee gebracht, TripLegend zu gründen?

Schon immer faszinierten uns ferne Länder, das Entdecken der Welt und spannende Kulturen. Als wir gemeinsam einen Trip mit Freunden nach Griechenland organisierten, ist uns aufgefallen, wie aufwendig die Planung einer Reise sein kann. Und vor welchen Hürden man steht, wenn man wirklich authentische Erlebnisse haben möchte, noch dazu in einem Land, in dem man nicht einmal die Sprache spricht. Dazu kam die Planung gemeinsam mit einer Gruppe – einen Termin zu finden ist häufig deutlich schwieriger als erwartet. Das brachte uns auf die Idee: Was, wenn jemand anderes diese Reise planen würde? Experten, die sich mit dem Reiseziel auskennen, die Kontakte zu lokalen Familien haben, die wissen, welche geheimen Orte sich in einem Land verstecken, über die man als Individualreisender nicht stolpert? Was, wenn es eine Gruppe anderer Reisebegeisterter gibt, die zur gleichen Zeit die gleiche Destination sehen wollen? Wir möchten mehr Menschen die Chance geben, unvergessliche Momente zu erleben, Kulturen hautnah kennenzulernen, sich nicht um Terminfindung und Programm kümmern zu müssen und dabei unserem Planeten dennoch keinen Schaden zufügen zu müssen.

Was war der beste Ratschlag, den ihr fürs Gründen bekommen habt?

Die Herausforderung aufzunehmen und unserem Traum nachzugehen. An uns selbst zu glauben. Für unsere Vision einzustehen. Denn mit Ehrgeiz und den richtigen Zielen ist es möglich, wirklich etwas zu verändern. Das sehen wir immer wieder und heute, zwei Jahre nach unserer Gründung, sind wir sehr froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir für die richtige Seite kämpfen und immer mehr Menschen uns vertrauen. Dass wir unsere Gäste glücklich machen und der Reisebranche zeigen, wie es richtig geht.

Bei welchem deutschen Start-up würdet ihr gerne einmal Mäuschen spielen?

Uns passt es ganz gut, neue Ansätze zu verfolgen und eben nicht bei unseren Mitbewerbern abzuschauen. Um alte, eingerostete Verfahren zu verbessern, ist es am besten, sie von Grund auf neu zu schaffen.

Was war euer größtes Erfolgserlebnis und was die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war definitiv die Coronapandemie. Denn auch wir hatten nicht damit gerechnet, dass sie so lange anhält. Doch deshalb freuen wir uns nun nur umso mehr, immer mehr Gäste begrüßen und dieses Jahr viele Reisen anbieten zu dürfen.

Unser größtes Erfolgserlebnis ist kein fester Moment, kein Durchbruch, auf den wir heute zurückblicken und bei dem wir sagen: Das hat uns gerettet. Unser Erfolgsgeheimnis sehen wir jeden Tag, ob vor dem Bildschirm oder im Office in Berlin: Unser Team. Zu sehen, dass inzwischen 18 wundervolle Menschen mit uns auf einer Seite stehen, mit Zeit und Herzblut unser Unternehmen voranbringen und uns immer größer und stärker machen, ist jeden Tag ein neues Erfolgserlebnis.

Ein echter Meilenstein war für uns dennoch die erste TripLegend Reise. Als wir zum ersten Mal Gäste begrüßen durften, die auf uns vertraut haben, unsere Reise gebucht und eine einmalige Zeit mit uns erlebt haben. Und ganz besonders das positive Feedback nach dieser Reise: Der Moment, in dem wir gemerkt haben: Ja, wir machen alles richtig. Der Moment, in dem wir wussten, dies war das erste von unzähligen TripLegend Abenteuern, die noch kommen würden.

Wie finanziert ihr euch?

Anfangs haben wir glücklicherweise eine Förderung vom Humboldt Institut bekommen, die uns beim Start sehr geholfen hat. Noch dazu konnten wir einen Investor finden, der unser Unternehmen stark voranbringen konnte. Heute finanzieren wir uns durch die Reisen, die wir verkaufen und setzen zusätzlich eigenes Kapital ein. Wir glauben an den Erfolg von TripLegend, deshalb ist das auch für uns das beste Investment, welches wir tätigen könnten. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2020 eine kleine Angel-Runde gemacht.

Was sind eure Ziele für 2022?/ Was plant ihr für die nächsten Monate und wo seht ihr euch in 5 Jahren?

Die Gründer Alexander Ditzel und Brian Ruhe

Die nächsten Monate sind für uns besonders spannend. Die Coronamaßnahmen sind inzwischen in fast allen Ländern weggefallen und immer mehr Menschen nutzen die Chance diese Saison, um auf neue Weise ihren Urlaub zu verbringen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren immer mehr Destinationen zu erschließen, da viele unserer Gäste nach der ersten Reise noch mehr von der Welt mit unserem Programm entdecken möchten. Gerade bauen wir zudem eine Dachmarke und weitere Brands für verschiedene Zielgruppen auf, um noch mehr Menschen die Möglichkeit geben zu können, auf nachhaltige Weise zu reisen und unvergessliche Momente zu erleben. Unser Ziel ist es, in fünf Jahren zu den größten Reiseanbietern Deutschlands zu gehören und ein noch internationaleres Publikum anzusprechen, als wir es bereits tun.

Was ist in Zeiten von Corona für euch neben dem Umsatzeinbruch die größte Herausforderung?

Da wir erst in der Pandemie gegründet haben, wussten wir, was auf uns zukommt. Das gab uns die Chance, Reisen aufbauen und planen zu können, in einer Zeit, die nicht dazu verleitete, ein unfertiges Produkt auf den Markt zu bringen. Erst als die ersten Itineraries perfekt und alle möglichen Fehler ausgebessert waren, hatten wir die Möglichkeit, die Reisen auf unsere Website zu stellen und unsere ersten Buchungen zu verzeichnen. Das Prinzip haben wir bis heute beibehalten: eine Reise kann erst verkauft werden, wenn sie bis zum Ende durchdacht ist und ein einmaliges Erlebnis verspricht.

Unsere Herausforderungen waren also die, die jedes StartUp anfangs hat: Bekannt werden, die ersten Produkte verkaufen, die Anfangsphase finanzieren. Auch wenn der Aufbau einer Reisemarke in dieser Zeit schwieriger war, konnten wir die Gelegenheit dennoch als Chance nutzen, im Nachhinein die Menschen zu einem besseren Weg des Reisens zu bewegen. 

Wie schätzt ihr das Thema Tourismus inklusive Reiseverhalten/Buchungsverhalten nach Corona ein?

Wir sind der festen Überzeugung, dass die Coronapandemie das Reiseverhalten verändert hat und nachhaltig verändern wird. Die Wichtigkeit des Umdenkens ist der Menschheit ein weiteres Mal vor Augen geführt worden. Als das Wasser in den Kanälen Venedigs klar wurde, wurde auch vielen Menschen klar, dass es so nicht weitergehen kann. Wir zeigen die Möglichkeit auf, wie Reisen besser geht. Wie Reisende ferne Länder wieder wertschätzen können. Wie der Planet nicht darunter leiden muss. Und wie die eigenen Urlaubstage zu einem unvergesslichen Momentum werden.

Kontaktdaten

Travel the World GmbH
Kleine Rosenthaler Straße 2
10119 Berlin
Telefon: +49 (0)177/2854788

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