Das Start-up sailwithus zum Thema „Nachhaltigkeit“
Das Thema Nachhaltigkeit rückt zunehmend in den globalen Fokus und entwickelt sich auch in der Touristik zu einem wichtigen Faktor bei der Unternehmensentwicklung. Antworten, welche Möglichkeiten es bei der Integration nachhaltigen Tourismus gibt, liefert das Start-up sailwithus im Interview.
Ein Interview mit Carl Grubert (Gründer und CEO von sailwithus)
Was bedeutet dir Nachhaltigkeit persönlich?
Nachhaltigkeit ist für mich und auch für mein Unternehmen sailwithus eine Herzensangelegenheit. Ich möchte nicht nur privat durch individuelle Verbesserungen wie auf meinen Müllverbrauch oder meine Flugreisen zu achten etwas bewegen, sondern auch beruflich. Ich möchte meinen Kindern dieselben Möglichkeiten bieten, die ich auch hatte. Und das geht eben nur, wenn wir jetzt etwas bewegen und so nachhaltig wie möglich leben, damit auch zukünftige Generationen die Erde so erleben, wie wir das jetzt und früher konnten.
Warum ist euch bei sailwithus das Thema Nachhaltigkeit wichtig?
Bei sailwithus, meinem Unternehmen für Segelreisen, steht Nachhaltigkeit an großer Stelle. Beim Segeln auf dem Meer erleben wir die Natur hautnah, was einem nochmal zeigt, dass wir mehr Rücksicht auf unsere Umwelt oder auch die Menschen um uns herum nehmen sollten. Wir setzen uns unter anderem dafür ein, dass unsere Kunden an Bord so sparsam wie möglich mit Wasser und Strom umgehen, weil dort eben auch nur endliche Ressourcen gegeben sind. Außerdem bieten wir unseren speziellen Green Ahoi Törn an, bei dem Nachhaltigkeit und Umweltschutz an erster Stelle steht. Dort können die Teilnehmer*innen bei jedem Anlegestopp Müll in den Buchten und Häfen sammeln und so ihren Beitrag leisten. Natürlich ist das auch auf jedem anderen Törn möglich.
Welche Rolle spielt die dreifaltige Nachhaltigkeit bei euch?
Wie weiter oben schon angesprochen, spielt auch die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit bei uns eine große Rolle. Auf unseren Törns bekommt jeder Skipper*in und Teilnehmer*innen einen Guide, in dem einheimische Restaurants und andere Empfehlungen für Aktivitäten aufgelistet sind. So unterstützen wir den Tourismus und die Einheimischen vor Ort.
Welche Ziele habt ihr euch für eine nachhaltige Zukunft vorgenommen?
In Zukunft möchten wir unseren Green Ahoi Törn nicht nur 3-4mal im Jahr, sondern am liebsten jede oder jede zweite Woche anbieten und das auch nicht nur in Kroatien, sondern in allen Revieren. Außerdem möchten wir unsere Kunden*innen sensibilisieren, dass sie bei jedem ihrer Törns, unabhängig davon, ob sie einen Green Ahoi Törn machen oder nicht, in einer Bucht Müll sammeln. Dadurch würden wir auf unseren Törns in der gesamten Saison bis zu einer Tonne Müll sammeln, was natürlich überragend wäre.
Was unternehmt ihr schon zum Thema Nachhaltigkeit?
Neben unserem Green Ahoi Törn arbeiten wir mit unseren Partner Plastic Ocean Europe zusammen, die sich zum Ziel gesetzt haben mehr Aufmerksamkeit für das Thema Plastikverschmutzung zu schaffen. Außerdem können unsere Kunden die wenigen CO2-Emissionen, die bei ihrem Törn anfallen, mit unserem Partner atmosfair ausgleichen. Wir plädieren auch immer wieder, dass die Kunden Fahrgemeinschaften zu den Häfen bilden und dadurch die Emissionen der Flugreise und einzelnen Autos sparen. Eine Anreise mit dem Flugzeug können wir jedoch leider nicht in allen Revieren vermeiden.
Was wollt ihr in Zukunft noch für mehr Nachhaltigkeit tun?
In Zukunft möchten wir noch weitere Kooperationen mit Leuten aus den Revieren vor Ort aufbauen, mehr Geld für nachhaltige Zwecke spenden und unseren Kunden*innen Tipps zu den Themen Plastik- und auch eventuell Fleisch- und Milchprodukteverbrauch geben.
Welche Bedeutung kommt eurer Meinung nach der Tourismusindustrie beim Thema Nachhaltigkeit zu?
Tourismus ist in vielen Ländern einer der Haupt-Geldeinnahmen für Restaurant-, Hotel- oder in unserem Fall auch Yachtbesitzer. Deswegen ist es wichtig, diese zu unterstützen. Zudem bin ich der Meinung, dass durch das Kennenlernen von neuen Regionen und Kulturen, es dazu anregt, seine eigene Position in der Gesellschaft zu reflektieren und wertzuschätzen, wie privilegiert wir hier in Deutschland leben können. Dadurch könnte ein Switch im Denken der Leute geschehen, sodass zukünftig auf verschiedene Punkte geachtet wird und dadurch auch langfristig etwas für Nachhaltigkeit getan wird.
Was sind eurer Meinung nach die größten Herausforderungen hinsichtlich eines nachhaltigen Tourismus?
Aus Umweltaspekten ist die Anreise mit dem Flugzeug eher die schlechtere Wahl, lässt sich aber leider nicht immer vermeiden. Ich denke, dass das zu den größten Herausforderungen zählt, wenn man viel von der Welt sehen möchte, aber gleichzeitig auch darauf bedacht ist die Umwelt zu schützen. Für die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit ist es ein schmaler Grat zwischen Massentourismus und zu wenig Tourismus, da die Menschen oftmals finanziell abhängig vom Tourismus sind. Außerdem ist es eine Herausforderung, dass man persönlich in seinem Urlaub entspannen und vor dem Alltag fliehen möchte, weswegen es schwierig sein kann, auf Nachhaltigkeit im Urlaub zu achten.
Welche Tipps habt ihr wie es Unternehmen gelingt, sich und ihre Produkte fit für eine nachhaltige Zukunft zu machen?
Ich denke, dass wenn man transparent kommuniziert, welche Emissionen und Auswirkungen während dem Urlaub entstehen könnten, die Kunden sensibilisiert werden, worauf sie achten müssen. Dadurch können Unternehmen ihre Kommunikation stärken und enger mit ihren Kunden interagieren. Natürlich sollte das auf einer freundlichen und professionellen Ebene geschehen.
Warum engagiert ihr euch in der Steuerungsgruppe des VIR und welche Erwartungen und Hoffnungen habt ihr für die Zusammenarbeit?
Wir sind sehr froh über die Kooperation mit dem VIR und freuen uns auch in Zukunft über die Möglichkeiten, die sich dadurch bieten. Da dass wir noch ein kleines Unternehmen in der Tourismusbranche sind, ist Erlangung von Aufmerksamkeit wichtig für uns. Dadurch dass der VIR dafür eine Plattform bietet, hoffen wir auch in Zukunft potenziell neue Kunden ansprechen zu können, die einen schönen Segeltörn mit uns erleben möchten. Wir möchten Impulse für den gesamten Tourismus geben und der Gesellschaft die Verantwortung des Tourismus mit dem Thema Nachhaltigkeit aufzeigen.
Weitere Informationen
Facebook: https://www.facebook.com/sailwithus.de/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/sailwithus-gmbh/
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