Was macht eigentlich das Travel Start-up Midnightdeal?

Ein Interview mit Lukas Zirker (CEO&Founder von Midnightdeal)

Könnt Ihr Midnightdeal kurz in einem Satz beschreiben?

Midnightdeal ist ein dynamischer Reisemarktplatz, bei dem User zu ihrem persönlichen Wunschpreis Hotelzimmer buchen können.

Seit wann gibt es Midnightdeal und was ist Eure Zielgruppe?

Wir sind seit 2018 live und unsere Zielgruppe sind hauptsächlich jüngere Leute aus Deutschland und Österreich im Alter von 18-35 Jahren, die auch auf sozialen Netzwerken aktiv sind.

Was zeichnet Midnightdeal Eurer Meinung nach aus?/Was hebt Euch vom Wettbewerb ab?

Definitiv unser Wunschpreis-Modus – also der Urlaub zum individuellen Preis des Users. Als innovativer “Flash Saler” bekommen wir günstige Hotelpreise, die wir als kurzfristige Deals unseren Kunden anbieten. Wir steigern somit die Nachfrage der Hotels, die nicht 100% ausgelastet sind. Durch unseren Modus bewegen wir uns wirtschaftlich gesehen entlang der Nachfragekurve nach unten und ermöglichen so insgesamt 40% mehr Usern ihren Hotelaufenthalt. So bieten wir den Hotels sowie auch den Kunden einen Mehrwert. Wir können also – im Vergleich zu unseren Mitbewerbern – Hotelangebote (geheim) weit unter dem Marktpreis verkaufen.

Was hat Euch auf die Idee gebracht Midnightdeal zu gründen?

Menschen haben unterschiedliche Preisvorstellungen für ein spezifisches Produkt oder eine Dienstleistung. Bei fixierten Preisen kaufen nur User, deren Preisbereitschaft gleich oder höher ist als der angebotene Preis. Viele potentielle Kunden (mit niedriger Bereitschaft) gehen dadurch verloren. Midnightdeal ändert das: Durch unseren Modus erschließen wir eine neue Umsatzquelle für Hotels. Der Tourismus ist durch Covid-19 nun mehr denn je von Überangebot und zu wenig Nachfrage geprägt. Das ist mitunter auch ein Grund warum wir unsere Umsätze trotz Einsparungen im Marketing in den letzten Monaten im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppeln konnten.

Was habt Ihr selbst vorher gemacht und wer gehört alles zum Team?

Wir sind ein bunt gemischter Haufen, bestehend aus 13 Mitarbeiterinnen & Mitarbeitern auf unserem Hauptstandort in Wien und unserem neuen Office in München. Das Team konnte in den letzten Jahren wertvolle Erfahrung in Unternehmen wie Tripadvisor, lastminute.com, Travelzoo, etc. sammeln.

Bei welchem Unternehmen würdet Ihr gerne einmal Mäuschen spielen?

Wenn wir die Zeit hätten würden wir gerne mal bei dem ein oder anderen internationalen Travel-Unternehmen à la Booking.com oder Airbnb Mäuschen spielen, zur Zeit sind wir aber zu sehr mit der Suche nach spannenden Angeboten für den deutschen Markt beschäftigt.

Wie meistert ihr in Zeiten von Corona das Thema Homeoffice?

Mit Hilfe von allen möglichen Kommunikationskanälen wie Google Mail, Meet, & Drive bzw. auf Slack. Aufgrund des Lockdowns haben wir ein virtuelles Office (auf den Malediven) aufgemacht. Ausserdem sind wir aufgrund der aktiven Reisebeschränkungen zwischen München und Wien leider schon länger recht distanziert.

Was ist in Zeiten von Corona für Euch neben dem Umsatzeinbruch die größte Herausforderung?

Glücklicherweise sind wir ja mit Umsatzzuwächsen konfrontiert, aber aufgrund der Kurzfristigkeit der Buchungen waren die letzten Monate – da es zu zahlreichen Überbuchungen und Umbuchungen kam –  operativ eine große Herausforderung.

Wie schätzt ihr das Thema Tourismus inklusive Reiseverhalten/Buchungsverhalten nach Corona ein?

Eigenanreise, Eigenanreise, Eigenanreise! Gott sei Dank waren wir mit unserem Produktportfolio schon vor Corona stark in dem Segment verankert. Das hat uns in der Krise gut geholfen. Vermutlich wird das Thema nachhaltiges Reisen weiter an Bedeutung gewinnen und auch Digitalisierung ist durch Corona wichtiger denn je. Wir denken stationäre Reisebüros haben es nun besonders schwer.

Was sind Eure Pläne für die nächsten Monate?

Wachsen und unseren technischen Vorsprung weiter ausbauen! Aktuell mischen wir vor allem den deutschen Markt auf. Hier gibt es viel Potential für eine schnelle Umsatzsteigerung, da der Zielmarkt sehr ähnlich dem der Österreicher ist. Und technisch: vielleicht haben wir im nächsten Jahr schon ein SaaS-Modell für Hotels am Markt. 😉