… das Travel Start-up fanz?
Ein Interview mit Michael Menzel (CEO & Co-Founder von fanz.io)
Kannst du fanz kurz in einem Satz beschreiben?
fanz macht aus Kunden zufriedene Stammkunden indem online und offline Zahlungen direkt ohne Hürden wie App downloads, Logins erstellen o.ä. in eine Marketing Suite mit Cashback Loyalty, Reviews, CRM verbunden werden.
Seit wann gibt es fanz und was ist eure Zielgruppe?
fanz ist seit Sommer 2021 aktiv und wendet sich an die gesamte Bandbreite touristischer Unternehmen – Veranstalter, Vermittler, Betreiber von Unterkünften, Attraktionen, Aktivitäten, jedweder andere touristische Dienstleistungen – jeder braucht “Payment” in irgendeiner Form, das ist jedoch heute für alle ein reiner Kostenfaktor. Mit fanz wird Payment zu einem hoch performantes Kundenbindungstool zu einem günstigen Preis.
Was zeichnet fanz deiner Meinung nach aus? Was hebt euch von den Mitbewerbern ab?
fanz verschmilzt bislang separate gehaltene Prozesse in einen – von Bestellung/Kauf über Bezahlung zu Kundenincentierung, über Bewertungsabgabe zu Marketing und CRM. fanz ist ein hochperformantes, sehr leicht zu installierendes System, um Gäste/Kunden zu Stammgästen/-kunden zu machen. Keine weiteren IT-Systeme sind notwendig, 10x höhere Mitmachquote als marktübliche Systeme, im Schnitt 300% mehr Bewertungen…es gibt viele gute Gründe für fanz :).
Was hat euch auf die Idee gebracht, fanz zu gründen?
Es gibt faktisch kein gutes Loyalty oder CRM was wir als “customer retention management” definieren. Keiner hat Lust auf Punkteprogramme, keiner will Apps runterladen, keiner will Logins erstellen. Wir dachten, wenn 100% aller Kunden bezahlen müssen, können wir nicht 100% aller Kunden ein Loyalty-Progamm anbieten, das so attraktiv und so einfach zum mitmachen und einlösen ist, dass man nichts anderes machen muss, als einfach nur wiederzukommen und zu bezahlen?
Was war der beste Ratschlag, den ihr fürs Gründen bekommen hast?
Du musst “springen”, d.h. deine Komfortzone verlassen, und wirklich gründen und nicht nur “nebenbei” versuchen etwas aufzubauen. Der Start ist immer das Schwierigste.
Bei welchem deutschen Start-up würdet ihr gerne einmal Mäuschen spielen?
Personio – viele ehemalige Kollegen arbeiten mittlerweile dort – ich würde gerne lernen wollen, was Personio im Alltäglichen ausmacht.
Was war euer größtes Erfolgserlebnis und was die größte Herausforderung?
Erfolg ist immer auch im kleinen zu sehen, und davon gab es bislang sehr viel ‘große’ – sei es die erste Einstellung von Mitarbeitenden, die erste Integration bei einem Partner, die erste erfolgreiche Akquise von einem Kunden, die erste erfolgreiche Transaktion. Die größte Herausforderung findet immer nur im Kopf statt, und gerade die kleinen Erfolge zu sehen und zu würdigen hilft immer auf ein verlässliches Niveau an Zuversicht zurückgreifen zu können, um alles als machbar zu sehen.
Wie finanziert ihr euch?
Rein durch Transaktionskosten, die sowieso bei jedem Anbieter heute anfallen. Aber anstatt zu sagen “belaste diese Kreditkarte mit 100€” kommt man zu fanz und sagt “belaste diese Kreditkarte mit 100€, dann biete dem Kunden 10€ cashback an mit der Bedingung, dass die Auszahlung erst erfolgt, wenn er noch zwei Mal zu mir kommt in diesem Jahr, oder mindentens 500€ Umsatz macht, dann schicke ihm eine SMS mit der Zusammenfassung und frag, ob er eine Bewertung auf Google abgeben würde, danach erinnere ihn daran dass er nochmal kommen soll und schicke gleich auch einen Link mit, der ihn zu unserem Spezialangebot im Oktober leitet…”.
Was sind eure Ziele für 2022?
Wir wollen dieses Jahr signifikant in den Markt eintreten, und den ein oder anderen größeren Player als Partner gewinnen. Durch unsere Nähe zum Markt und den marktüblichen Prozessen werden wir Erweiterungen am Produkt machen, wenn wir dort Chancen sehen.
Was plant ihr für die nächsten Monate und wo seht ihr euch in 5 Jahren?
Der Markt ist so dynamisch, da sind 5 Jahre ein sehr langer Zeitraum – wir wollen ein gesundes und Markt prägendes Unternehmen etabliert haben.
Was waren eure Learnings im letzten Jahr? Auf was für Schwierigkeiten seid ihr gestoßen und wie habt ihr sie gemeistert?
Wir können uns auf uns und unser Umfeld verlassen – das ist sehr schön zu erleben. Agilität und Fokussierung helfen uns die Dinge konstant einzuordnen und fanz zu positionieren.
Was ist in Zeiten von Corona für euch neben dem Umsatzeinbruch die größte Herausforderung?
Unsere Ansprechpartner bei den potentiellen Kunden sind verständlicherweise sehr viel mit internen Prozessen beschäftigt. Es ist nicht immer leicht, die Zeit für einen Kundentermin zur Verfügung gestellt zu bekommen. Aber meistens klappt es. Messen und andere Austauschformate in persona fehlen uns – die besten neuen Kontakte passieren oft zufällig beim Reden an der Bar.
Wie schätzt du das Thema Tourismus inklusive Reiseverhalten/Buchungsverhalten nach Corona ein?
Immer positiv – der Mensch ist seit jeher mobil und wird immer reisen wollen. Es wird anders, aber Tourismus hat sich schon immer verändert und angepasst und es wird weiterhin lohnenswert sein, sich dem Tourismus zu verschreiben.
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