Payment Day für die Touristik – ein Rückblick
Am 27.11.2017 luden VIR und TIC zum „Payment Day für die Touristik“ nach Frankfurt. Die Veranstaltung erfolgte auf Wunsch der Mitglieder und so wurden folgende Themenblöcke behandelt:
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Digitalisierung im Finanzwesen
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Das neue PSDII-Gesetz
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Betrug im digitalen Vertrieb
Der Themenblock „Digitalisierung im Finanzwesen“ wurde von Western Union, den Zahlungsdienstleistern Amazon Pay, Worldpay und Barzahlen behandelt.
Thomas Gmelch von Amazon Pay zeigte die Wichtigkeit des Bezahlvorgangs im Kaufprozess anhand einer prägnanten Zahl auf: 70% der digitalen Kunden brechen den Kaufvorgang trotz eines vollen Warenkorbes während des Bezahlens ab. Außerdem berichtet er vom einem Trend in dem sich die Convenience, also die einfache Handhabung einer Bezahlmethode wichtiger als das Thema Sicherheit erweist.
„Yes, we will try“, statt „nein“
Thomas Hofmann von Barzahlen stellte eine für die meisten Teilnehmer unbekannte Bezahlmethodik vor: nach Abschluss des Kaufprozesses geht der Kunde in einen nahegelegenen Supermarkt und zahlt den fälligen Betrag dort bar an der Kasse ein. Betrug ist hier somit kaum möglich. Die Zielgruppe dieser Art des Bezahlens ergibt sich aus dem Kreis derer, die aus verschiedenen Gründen keine Kreditkarte besitzen. Das können können zum Beispiel Jugendliche unter 18 sein, die so ihr Flixbus-Ticket auch ohne die Kreditkarte der Eltern buchen können.
Diederik van Gool von Worldpay argumentierte, dass die Bezahlmethodik fundamental für sogenanntes „seamless travel“, also einen nahtlos ablaufenden Reiseprozess ist. Als gelernter Hotelier animierte er außerdem sich auch im Payment-Bereich immer wieder die Frage zu stellen, ob ein Produkt dem Kunden wirklich einen Nutzen stiftet. Als Beispiel führte er die Netflix-Serie „Hotel Babylon“ auf, die auf die Frage von Gästen nie mit „Nein“, sondern nur mit „Yes, we will try“ antwortet.
Payment aus rechtlicher Sicht
Claudia Hamm Fachanwältin für Informationstechnologierecht und Fachanwältin für Bank-und Kapitalmarktrecht von der Rechtsanwaltskanzlei Arnecke Sibeth leitete den rechtlichen Teil des Nachmittags ein und referierte über das neue PSDII-Gesetz, welches ausgeschrieben für Payment Service Directive steht. Über Rechtsthemen referierte außerdem Steven Modler von AirPlus. Er erläuterte die „Strong Customer Authentication“, also die strenge Kundenauthentifizierung, die bei Zahlungsvorgängen die zweifache Überprüfung des Nutzers vorsieht.
Der „kriminelle“ Teil des Nachmittags
Nach dem Ausflug in die Rechtswissenschaft leiteten die beiden Moderatoren in den „kriminellen“ Teil des Nachmittags über, denn nun wurde das wichtige Thema „Betrug in der Touristik“ beleuchtet. Patrick Coulomb vom Travel Technology Anbieter Ypsilon richtete mahnende Worte an das Publikum die Thematik mit großer Sorgfalt zu behandeln. Außerdem betonte er, dass sich es bei den Betrügern um ein professionelles, gut organisiertes Business. Machine Learning erklärte er für eine unausweichliche Notwendigkeit um Betrügern das Handwerk zu legen und leitete so zum Beitrag über:
Unter dem Titel „Machine Learning: Hype oder Verheißung?“ referierte Jörg Möller, Geschäftsführer von Wirecard und Präsidiumsmitglied des VIR über die neue Technologie, die es ermöglicht Wissen aus Erfahrung zu generieren. Weiter erläuterte er, dass die Sammlung von Daten eine entscheidende Rolle für die Bekämpfung von Betrug spielt und wies darauf hin, dass bislang lediglich 0,2 Promille der Daten strukturieret wurden. Aufgrund der Menge und Komplexität an Transaktionen, der Reaktionsgeschwindigkeit, der Skalierbarkeit und der Prozessautomation erklärte er das Machine Learning als Verheißung.
Bernd Drothen vom Cloud-Anbieter Salesforce referierte über Veränderungen in der Tourismusbranche durch künstliche Intelligenz. Dies zeigte er an der Minimierung von Zahlungsausfällen auf und zeigte dazu vorab eine Albert-Einstein-Figur, die bei Salesforce das Projekt „Künstliche Intelligenz“ repräsentiert. Diese Figur zeigte zum Beispiel eine Gleichung für ein erfolgreiches CRM-System (Customer Relationship Management, also ein System zur Verwaltung von Kundendaten) auf, welche besagt, dass es dazu die Kundendaten, eine Plattform und Künstliche Intelligenz benötigt. So können zum Einen bestimmten Kundensegmenten eine bestimmte Marketingkampagne ausgespielt werden und darüber hinaus Aussagen getroffen werden wie wahrscheinlich ein Zahlungsausfall bei einem bestimmten Kunden ist.
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