VIR on tour: Ein Rückblick auf das Austauschmeeting in Oslo
In einem halbjährlichen Rhythmus lädt der VIR alle seine Mitglieder zum Austauschmeeting ein. Wie der Name schon sagt dient es dem Austausch untereinander in einer familiären Atmosphäre bei einem spannenden Rahmenprogramm. Dabei finden diese Treffen abwechselnd in verschiedenen deutschen Städten statt. Mit Visit Norway als Mitglied verschlug es uns dieses Mal jedoch in dessen Heimat, genauer gesagt in die Hauptstadt Oslo.
Da das Austauschmeeting zu Wochenbeginn am Montag und Dienstag statt fand, nutzten einige die Gelegenheit den Aufenthalt zu verlängern und machten sich schon am Freitag auf in Richtung Norden. So kam es, dass man an der ein oder anderen Sehenswürdigkeit (tagsüber als auch bei Nacht) schon vorab auf ein VIR-Mitglied traf. Offiziell startete das Austauschmeeting bei einem Mittagessen am Montag Mittag. Danach machten sich alle auf den Weg zur „Aker Brygge“, dem Hafenviertel von Oslo. Begleitet von lauten Schiffssirenen wurde zum „Boarding“ gerufen und alle Teilnehmer versammelten sich auf einem großen Segelboot. Nach dem Auslaufen aus dem Osloer Hafen wurden bei Zimtschnecken sowohl die Sehenswürdigkeiten der Stadt wie die Oper, das Rathaus oder die Skiflugschanze „Holmenkollen“ bestaunt, als auch die Inseln des Oslofjords, auf denen viele Norweger kleine, bunte Hütten als Ferienhäuser besitzen.
Damit nicht nur der interne Austausch zwischen den VIR-Mitgliedern gefördert wurde, sondern auch der Austausch mit norwegischen Touristikern trafen diese sich zum Abendessen am Montag Abend. Hier wurde viel über die Eigenheiten beider Märkte diskutiert und die Teilnehmer konnten ihr skandinavisches Netzwerk ausbauen, welches bestimmt bald Früchte tragen wird. Im Anschluss ließen wir den Abend noch in der Hotelbar ausklingen, wo die hohen Steuern für Alkohol und Zucker und die damit verbundenen Hamsterkäufe der Norweger (und der Touristen 😉 ) in den Duty-Free-Shops der Flughäfen für viel Gesprächsstoff sorgten.
Am Dienstag begann die Start-up Tour durch Oslo. Um den „Blick über den Tellerrand“ zu fördern, wurden hierfür speziell norwegische Start-ups ausgewählt, die nicht in der Kern-Touristik arbeiten.
Erste Etappe unserer Start-up – Tour war No Isolation. Hier drehte sich alles um einen kleinen weißen Roboter. Dieser entstand aus einer tragischen Geschichte heraus: Eine Mutter verlor ihr Kind durch eine Krebserkrankung. Dabei empfand sie – neben der physischen Krankheit des Kindes – dessen soziale Isolation als besonders schlimm, denn da das Kind nicht mehr am Unterricht teilnehmen konnte, war es nahezu komplett von seinem Sozialleben ausgeschlossen. Um dieser Isolation entgegenzuwirken wurde eine Möglichkeit gesucht, das Kind trotzdem am Sozialleben teilhaben zu lassen und das mit neuen Kommunikationsmöglichkeiten, da herkömmliche Kommunikationsplattformen wie beispielsweise Skype hier nicht zu funktionieren schienen. Es entstand ein kleiner weißer Roboter, der auf der Schulbank des Kindes sitzt, durch ein Smartphone oder Tablet von zu Hause aus gesteuert werden kann und der auch auf den Pausenhof oder am Nachmittag zum spielen mitgenommen werden kann.
Auf dem Weg zum Tøyen Startup Village zeigte sich das norwegische Wetter von seiner rauen Seite: Nachdem Wassermassen die Straßen unpassierbar gemacht hatten und diese auch nicht mehr mit wagemutigen Sprüngen zu überqueren waren, bewiesen die Teilnehmer Kreativität und Teamgeist und halfen sich mit Brettern und nicht ganz einfachen Kletteraktionen aus der Patsche. Endlich angekommen präsentierte sich hier zuerst das Start-up Nyby, dessen Ideal eine Wohlfahrtsgesellschaft ist, in der sich die Mitglieder einer Gemeinschaft gegenseitig helfen. Dazu bietet es eine Plattform, die es Hilfsbedürftigen leicht machen soll um Hilfe zu bitten. Gleichzeitig können Hilfsorganisationen und Freiwillige hier ihre Arbeitskraft anbieten und so verbindet das Start-up auf digitale Weise Ressourcen und Bedürfnisse. Als nächstes präsentierte sich das Start-up Data Factory. Hier werden Daten gesammelt, die Unternehmen im Anschluss erwerben können um ihre Zielgruppen noch passgenauer anzusprechen. Im Anschluss zeigte eine Mitarbeiterin des Tøyen Startup Village den Osloer Co-Workingspace, der von der Regierung mit Absicht in ein sozial-schwächeres Viertel gebaut wurde, um zu einem besseren Image dieser Region beizutragen. Hier können Start-ups nicht nur kostengünstig Räume mieten, sondern bekommen zum Beispiel in „Story-Slams“ beigebracht wie sie ihre Geschichte am besten verkaufen.
Für die vierte und letzte Station der Tour ging es mit dem Zug hinaus in einen Osloer Vorort zum Start-up FutureHome. Dieses befasst sich mit den Geräten im eigenen Haushalt und hat eine App entwickelt mit der sich beispielsweise das Licht, die Türen und der Alarm aus einer Hand steuern lassen. Gleichzeitig kann der Nutzer auch verschiedene Voreinstellungen auswählen. Wie zum Beispiel den „Away-Mode“, der einmal aktiviert automatisch alle Türen verschließt, das Licht und weitere elektronische Geräte ausschaltet, die Heizung runterfährt und gleichzeitig die Alarmanlage unter bestimmten Gegebenheiten auslöst.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitgliedern für die schönen Tage und ganz besonders bei Visit Norway für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit die Faszination Norwegen hautnah erleben zu dürfen!
Text von Astrid Steiner
Das VIR-Austauschmeeting in Bildern:
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