Was macht eigentlich das Travel Start-up journaway?

Könnt ihr euer Start-up in einem Satz beschreiben?

Die journaway-Technologie ermöglicht die On-Demand-Paketierung von komplexen Rundreise-Produkten.

Was zeichnet journaway eurer Meinung nach aus und hebt euch vom Wettbewerb ab?

Wir haben das Rundreise-Thema aus technischer Sicht komplett neu gedacht: Bei uns erfolgt die Preisermittlung einer Rundreise nicht mit Eingabe der Reisedaten durch den Kunden. Die journaway-Technologie ermöglicht dem Kunden stattdessen die beste Preis-Leistungs-Kombination für seinen Rundreisewunsch – ohne dass er einen Individualisierungsprozess anstoßen muss.

Hunderte Rundreisen mit eingebauter Preis- und Terminoptimierung stehen zur Auswahl: Hierzu durchsuchen wir täglich 3 Millionen Flugverbindungen und 4 Millionen Hotelzimmer für 50.000 mögliche Reisetermine, um dem Kunden die bestmögliche Reisekombination zum Wunschtermin anzubieten.

Bei welcher Gelegenheit kam die Unternehmensidee?

Eine Rundreise zu buchen, war früher für mich privat oftmals mit einem negativen Buchungserlebnis verbunden. Die meisten im Netz gefundenen Rundreisen waren entweder zum Wunschtermin nicht für den angegeben Preis verfügbar, Hotels innerhalb der Rundreise waren ausgebucht oder die Flugverbindungen entsprachen nicht den Erwartungen.

Als wir dann hinter die Kulissen der Rundreiseanbieter schauten, wurde uns schnell bewusst, warum hier die Kundenerwartungen nicht erfüllt werden konnten.

Rundreisen werden dem Kunden noch immer überwiegend in “Handarbeit” angeboten. Von der Anfrage bis zur Abwicklung mit den DMOs oder einzelnen Leistungsträgern vor Ort ist es aus Anbietersicht ein zeit- und kostenintensiver Prozess – und aus Kundensicht weit weg von einem “One-Stop-Shop”-Buchungserlebnis.    

Was war der beste Ratschlag, den ihr für’s Gründen bekommen habt?

Während der Pandemie bekamen wir von den Investoren immer Rückenwind: “Wer an sein Geschäftsmodell glaubt, wird auch jede Krise überstehen.” Durch unsere feste Überzeugung, etwas Außergewöhnliches auf die Beine zu stellen und die Loyalität der Investoren, sind wir gestärkt aus der Pandemie herausgekommen.

Was war bisher euer größtes Erfolgserlebnis und was die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war, wie sicherlich für viele andere Branchenkollegen auch, die Corona-Pandemie. Im Januar 2020 begannen wir gerade mit dem B2C-Launch unserer Technologie und hatten unsere Umsatzerwartungen in diesem Monat weit übertroffen, bevor es im Februar zu einem Buchungseinbruch kam.

Wir haben den Buchungsstopp aber nicht als Krise, sondern immer als Chance gesehen: Wir konnten uns weiter auf die Entwicklung unserer Technologie fokussieren und waren so 2021 / 2022 technologisch viel besser aufgestellt als vor der Pandemie. Das spiegelt sich auch in unserem Team wider: Im Januar 2020 waren wir 20 Mitarbeiter; jetzt sind wir bereits auf 80 Mitarbeiter angewachsen. Die Pandemie haben wir als Team gemeistert – das hat uns noch weiter zusammengeschweißt.

Was sind eure Pläne für die nächsten Monate?

In der DACH-Region sind wir mit unserer Technologie im Direktvertrieb und bei namhaften OTAs als White Label erfolgreich vertreten. 2023 liegt der Fokus auf den Markteintritt in weitere Länder.

Angenommen ihr bekommt eine Finanzierung in Höhe von 500.000 Euro. Was würdet ihr mit dem Geld machen?

Jeden zusätzlichen Euro investieren wir den Ausbau unserer Technologie und würden das IT-Team weiter deutlich aufstocken.

Wo seht ihr noch Innovationspotenzial in der Touristik?

Innovation bedeutet für journaway, jederzeit Bewährtes auf den Prüfstand zu stellen, mutig zu sein, um zu experimentieren und auf dem weißen Blatt neue Ideen zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Wünsche des Kunden. Wie können wir den Kunden mit unserer Technologie in Bezug auf Produkt und User Experience noch glücklicher machen? Diesen Blickwinkel hat die Branche etwas aus den Augen verloren. Technologie dient häufig nur als Mittel zum Zweck.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Der Herzschlag jedes Unternehmens sind die eigenen Mitarbeiter: Eine Unternehmenskultur zu erschaffen, in der sich alle auf Augenhöhe wertschätzen und sich gegenseitig unterstützen, macht den Wettbewerbsvorteil aus. So kann man zusammen Großes erreichen. Entscheidend ist, jeden einzelnen Mitarbeiter an der gemeinsamen Erfolgsstory teilhaben zu lassen.