Was macht eigentlich das Travel Start-up Backpackertrail?

Ein Interview mit Fabio Hildenbrand (Gründer und CEO von Backpackertrail)

Könnt Ihr Backpackertrail kurz in einem Satz beschreiben

Backpackertrail ist ein Travel Start-up aus Heidelberg, welches eine App entwickelt, in der auf Nutzerpräferenzen basierende Reisen erstellt werden und aus einem internationalen und weitgereisten Team besteht.

Seit wann gibt es Backpackertrail und was ist Eure Zielgruppe?

Backpackertrail gibt es seit 2019 und konzentriert sich auf junge Menschen, hauptsächlich Abiturienten und Studenten, die mit wenig Budget eine coole Backpacking-Route finden wollen.

Was zeichnet Backpackertrail Eurer Meinung nach aus/Was hebt Euch vom Wettbewerb ab?

Durch unsere innovative, individuelle Reiseplanung können wir auf die einzelnen Wünsche des Kunden eingehen und auch Reisen während der Covid-19-Krise ermöglichen. Unser momentaner Fokus liegt auf Deutschland- sowie Europareisen. Mit unserem Produkt möchten wir jungen Menschen, gerade Abiturienten ohne klare Perspektive, die Vorteile einer Reise näherbringen. Diese liegen in der enormen Persönlichkeitsentwicklung, die bei der schwierigen Suche nach dem richtigen Weg im Leben hilft und die Frage nach den eigenen Zielen klärt. Außerdem unterstützen wir dieses Personal Development durch die Organisation von Woofing-Aufenthalten. Durch die Arbeitserfahrung in fremden Kulturen lernen die jungen Menschen somit ganz neue Seiten an sich kennen, entwickeln ihre Persönlichkeit weiter und gewinnen an Selbstbewusstsein.

Wir bieten keine Pauschalreisen an. All unsere Reisen sind individuell auf den einzelnen Kunden und dessen Bedürfnisse angepasst. Diese Individualität bezieht sich nicht nur auf das Wunschland, die Route und das Budget, sondern auch auf die Planung des Transports, sowie verschiedener Aktivitäten. Durch unser internationales und reiseerfahrenes Team können wir jedem Kunden den perfekten Ansprechpartner bereitstellen, der persönliche Insider-Tipps gerne weitergibt und auch während der Reise für Fragen zur Verfügung steht. Zudem connecten wir die Reisenden untereinander und bieten ihnen eine Plattform, sich miteinander auszutauschen oder sogar eine gemeinsame Reise zu unternehmen.

Dieser noch aktuell manuelle Prozess wird gerade innerhalb einer WebApp entwickelt, die vorrausichtlich im Mai auf den Markt kommt. Da das gesamte Team Reiseerfahrung mitbringt, können wir von Backpackertrail unsere Kunden verstehen und fühlen mit ihnen, denn wir wissen, welche Probleme auftreten und welche Herausforderungen wir im Vorhinein vereinfachen können.

Was hat Euch auf die Idee gebracht Backpackertrail zu gründen?

Ich (Fabio Hildenbrand) habe nach meinem Abitur entschieden, mit dem Working-Holiday-Visum nach Australien zu reisen. Aus diesem Trip entwickelte sich eine zweijährige Weltreise. Mir wurde klar: Ich will meine Passion zum Beruf machen. Schon während meines Bachelor-Studiums des International Managements gründete ich Backpackertrail. Mein Ziel war es von Anfang an den Backpacking-Markt zu revolutionieren, sowie Reisen für so viele Leute wie möglich verfügbar zu machen, auch mit kleinem Budget oder wenig Zeit.

Was war der beste Ratschlag , den Ihr fürs Gründen bekommen habt?

Definitiv der Ratschlag, dass Fehler da sind, um gemacht zu werden. Wenn man sich selbst keine Fehler eingesteht, verzweifelt man an der Aufgabe. Gerade als junger Gründer muss man seine eigenen Erfahrungen erst machen und dazu gehören auch negative. Aus diesen Fehlern lernt man und nimmt jedes Mal ein Stück Reife mit.

Wie finanziert Ihr Euch?

Wir konnten im letzten Jahr erfolgreich eine Pre-Seed Runde abschließen und finanzieren uns bisher dadurch. Zurzeit suchen wir noch nach einem Business Angel aus dem Tourismus Bereich, mit dem wir gemeinsam in die nächste Runde gehen können.

Bei welchem deutschen Start-up würdet Ihr gerne einmal Mäuschen spielen?

Am liebsten bei GetYourGuide. Sie sind DAS deutsche Unicorn in der Reiseszene. Genauso wie sie das Tour-Reise-Business revolutioniert haben, möchten wir den Backpacking-Markt revolutionieren.

Wie meistert Ihr in Zeiten von Corona das Thema Homeoffice?

Die Corona-Krise hat uns natürlich genauso wie andere Büros vor eine Herausforderung gestellt, besonders, weil wir gerade unser Team aufbauen und erweitern. Allerdings lösen wir die Situation durch „Arbeitsschichten“. Die Mitarbeiter kommen an verschiedenen Tagen ins Office und wir halten die Abstände ein. Wir haben das Glück, dass unser Service digitalisiert ist und daher Homeoffice leicht für jeden umsetzbar ist. Zudem haben wir auch reine Remote-Mitarbeiter im Team, die grundsätzlich von zu Hause ausarbeiten. Bei einem wöchentlichen online Zoom-Meeting tauschen wir uns alle über den aktuellen Stand und die jeweiligen Aufgaben aus. Das funktioniert sehr gut.

Was ist in Zeiten von Corona für Euch neben dem Umsatzeinbruch die größte Herausforderung?

Durch unseren digitalisierten Service und den zukunftsorientierten Ansatz, können wir die Krise als Chance nutzen. Im Gegensatz zu klassischen Reisebüros, die vor Ort arbeiten und Pauschal-Reisen anbieten, haben wir unseren Service komplett auf den Online-Markt ausgelegt. Daher können wir auch auf die Situationen in den einzelnen Zielländern eingehen, Krisengebiete meiden und uns beispielsweise auf den Tourismus in Deutschland und in risikoarmen Gebieten konzentrieren. Gerade mit unserer App, die vorrausichtlich im Mai gelaunched wird, ist es noch einfacher den gesamten Trip online zu organisieren und zu planen und sich gleichzeitig noch mit anderen Travellern zu connecten.

Wie schätzt ihr das Thema Tourismus inklusive Reiseverhalten/Buchungsverhalten nach Corona ein?

Natürlich beeinflusst die Corona-Krise gerade das Reise- und Buchungsverhalten der Kunden. Laut dem Frauenhofer Institut geht der aktuelle Trend in der Reisebranche in die Richtung Personalisierung und Customization, die Nutzer wollen direkt angesprochen werden und individuell planen können. Dieser Trend wird durch das geänderte digitale Verhalten der Menschen in der Corona-Krise sogar noch beschleunigt und wird in Zukunft ein wesentliches Element in der Reiseplanung spielen. Genau diese Trends und Prognosen greifen wir mit unserer Webapp auf und bereiten uns damit auf ein Reisen 2.0 vor.