Was macht eigentlich ...

… das Travel Start-up Camp Breakout?

Ein Interview mit Maike Engel (Gründerin von Camp Breakout)

Die Camp Breakout Gründerin Maike Engel

Könnt Ihr Euer Start-up kurz in einem Satz beschreiben?

Wir veranstalten Ferienlager für Erwachsenen mit digitaler Auszeit.

Seit wann gibt es Camp Breakout, wer gehört zu eurem Team?

Im Mai 2016 haben wir mit dem ersten Pilot-Camp gestartet und im gleichen Jahr direkt zwei öffentliche Camps im August und September umgesetzt. Wir sind also jetzt im dritten Jahr und unser Team wächst stetig. Unser Kernteam besteht neben mir aus drei weiteren Personen, die sich hauptsächlich um die Webseite, SEO, Social Media und das Sponsoring kümmern. Erweitert wird unser Team dann durch freie Mitarbeiter, die in den Camps als sogenannte Teamer das Programm mitgestalten.

Was habt Ihr vor der Gründung beruflich gemacht?

Ich habe Kommunikation studiert, war drei Jahre in einer Eventagentur tätig und habe dann acht Jahre in einer Mediaagentur gearbeitet. Alle anderen aus meinem Team arbeiten neben Camp Breakout weiterhin an anderen Projekten und sind in ihrer jeweiligen Haupttätigkeit als Grafiker, Webseitendesigner etc. tätig.

Kanu fahren am See

Was hat dich auf die Idee zu Camp Breakout gebracht?

Ich habe mich damals gefragt, wie es wäre einen Ort zu erschaffen, wo man wieder ganz Kind sein dürfte ohne, dass es einem peinlich ist.

Nach und nach reifte dann die Idee, dass dieser Ort auf jeden Fall eine digitalfreie Zone werden soll, um die Auszeit vom Erwachsenensein so stressfrei wie möglich zu gestalten und die Kommunikation im Camp zu fördern. Daraus entstand dann Camp Breakout: Eine Auszeit von der digitalen Welt und dem Erwachsensein.

Wer gehört zu eurer Zielgruppe und wie erreicht Ihr diese?

Wir erreichen Männer und Frauen zwischen 25-45 Jahren in Deutschland mit mittleren bis hohem HHNE hauptsächlich über Social-Media-Kanäle und Pressearbeit. In den letzten Monaten gab es Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften wie Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Bild der Frau, Flow, Emotion Slow, Lonely Planet etc. und auch Radio und Fernsehen haben über uns berichtet.

Tauziehen im Camp

Was hebt Euch vom Wettbewerb ab?

Wir bieten weder ein Pauschalurlaub mit Clubatmosphäre, noch ein Wellness-Retreat. Wir bieten den Teilnehmern mehr als nur eine Auszeit vom Alltag. Camp Breakout ist eine Reise in die eigene Vergangenheit und damit auch eine Reise zu sich selbst. Der Besuch weckt oft sehr lebendige Erinnerungen, die nicht mehr verfügbar waren. Bei uns kommen 50 Menschen zusammen, die sich ein ganzes Wochenende um nichts kümmern müssen. Wir bieten ein All-Inclusive Ferienlager Erlebnis inklusive digitaler Auszeit.

Wie verdient Ihr Geld?

Neben den öffentlichen Camps (Business-to-Customer) generieren wir hauptsächlich Einkünfte durch zusätzliche Firmenincentives und Betriebsreisen (Business-to-Business), die wir individuell für Kunden planen und durchführen. In beiden Fällen kalkulieren wir mit einer Marge, wie es im Veranstaltungsbereich üblich ist. Außerdem bin ich selbst noch Speaker für Digital Detox Themen und veranstalte regelmäßig Workshops zur digitalen Balance im Berufsalltag.

Das Camp Breakout Team

Welches war euer größtes Erfolgserlebnis?

Ein einschlägiges Erlebnis war der erste große Artikel im Reiseteil der Süddeutschen Zeitung. Geschrieben von einer Journalistin, die sich für die Idee begeistert hat und an einem unserer ersten Camps teilnahm. Das brachte den Stein ins Rollen und die Aufmerksamkeit der Medien ist seitdem enorm. Ferienlager für Erwachsene werden in der Presse mittlerweile schon als deutschlandweiten Trend betitelt.

Was war der beste Ratschlag, den Ihr fürs Gründen bekommen habt?

Nicht zu viel nachdenken und perfektionieren, sondern einfach mal „MACHEN“.

Cajon spielen im Camp

Was würdet Ihr rückblickend zu Beginn der Gründungsphase anders machen?

Für die Crowdfunding Kampagne im ersten Gründungsjahr habe ich wirklich viel Zeit und Energie aufgebracht. Eventuell würde ich diese Finanzierungsmöglichkeit nochmal überdenken.

Bei welchem deutschen Start-up würdet Ihr gerne einmal Mäuschen spielen?

Ein Tag lang im Büro des Berliner Start-Up einhorn wäre schon interessant für uns. In Sachen Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung wagen sie sich auf neue Wege. Das entspricht auch ganz unseren Vorstellungen.

Angenommen Ihr trefft den Bundeswirtschaftsminister – was würdet Ihr euch für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?

Die Vermittlung von unternehmerischen Kenntnissen sollte bereits in der Schule beginnen. Auch bei der Förderung von Coaching- und Weiterbildungsmaßnahmen ist noch sehr viel Luft nach oben.

Spiel und Spaß im Camp

Wo seht Ihr noch Innovationspotenzial in der Touristik?

Ich denke es gilt erst einmal das Bewusstsein für die Innovationsnotwendigkeit, sowie fundiertes Wissen über Innovationsmanagement in der Branche zu stärken. Der Tourismus als Dienstleistungsbranche ist bereits sehr nahe an seinen Kunden und kennt die Bedürfnisse der Verbraucher recht gut. Er hat also die Möglichkeit deren innovative Ideen aufzugreifen. Die Bedürfnisse der Verbraucher sind jedoch ständig im Wandel und die Marktstrukturen verändern sich. Umso wichtiger ist es Austauschplattformen für Touristiker zu schaffen, um sich ständig über solche Themen zu informieren, um Angebote und Leistungen zu verbessern und dem Trend anzupassen.

Welche Tipps würdet Ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Mit seiner Idee mitwachsen und immer offen für Veränderungen sein.

Bilder: © Jessy Katschewitz

Kontaktdaten

Breakout Experiences, Maike Engel

Lohkoppelstraße 46

22083 Hamburg

www.camp-breakout.com

E-mail: info@camp-breakout.com

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