Was macht eigentlich ...

… das Travel Start-up hocaboo?

Ein Interview mit Alexander R. Lenk (COO von hocaboo)

Hocaboo

Deine nächste Bewerbung – so einfach wie tinder!

Könnt Ihr euer Start-up kurz in einem Satz beschreiben?

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Recruiting in Hotellerie und Gastronomie grundlegend mit der Hilfe von digitaler und intelligenter Technologie zu revolutionieren.

Seit wann gibt es hocaboo und wer gehört zu eurem Team?

Hocaboo gibt es seit bereits fast 3 Jahren und wir sind ein international zusammengesetztes Team aus jungen und jung gebliebenen Hospitality- und Tech-Professionals.
(das ganze Team findet ihr auf unserer Website)

Hocaboo

Unser Team in den Vorbereitungen zur ITB

Was habt Ihr vor der Gründung beruflich gemacht?

Wie vorweggenommen in der zweiten Frage, kommen alle Team-Mitglieder aus verschiedensten Bereichen und Ländern, haben Jura, Wirtschaft, Psychologie, IT und Hotelmanagement studiert, und was uns alle eint ist, dass wir alle mehrjährige Erfahrung im Gastgewerbe haben, was uns nicht nur zu Experten in unserem Gebiet, sondern auch zu kompetenten Beratern und Ansprechpartnern macht.

Was hat Euch auf die Idee zu hocaboo gebracht?

Recruiting befindet sich derzeit stark im Wandel, der Wechsel zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmermarkt wird immer stärker spürbar, es öffnen jedes Jahr allein in Deutschland über 200 Hotels und Restaurants und gleichzeitig fehlen die Fachkräfte und die Zahl der neuen Ausbildungsverträge ging in den letzten 10 Jahren um mehr als 70% zurück. Somit ist passives, herkömmliches Recruiting keine Lösung mehr und die bisherigen Kanäle sind nicht mehr zeitgemäß.

Daher haben wir den Mobile-Generation Trend erkannt und uns überlegt, wie man den Bewerbungsprozess optimieren und gleichzeitig transparenter, einfacher und vor allem auch kostengünstiger gestalten kann.
Das Ergebnis ist eine Kreuzung aus hotelcareer und tinder, was gepaart mit AI und einem lernfähigen Algorithmus unsere Plattform ‚hocaboo’ ergibt.
Maßgeblich für diesen Startschuss war die steigende Nachfrage an Personal aus Hotels an die Executive Search Personalberatung LHC International, in welcher Mitbegründer, Garry Levin, bereits seit einigen Jahren als Managing Partner tätig war und damit den ‚Need’ zuerst erkannt hatte und darin ein Geschäftsmodell sah, was bisher noch nicht viel Digitalisierung erfahren hatte.

Hocaboo

Mit hocaboo ist deine Karriere überall dort wo du auch gerade bist – auf deinem Smartphone!

Wer gehört zu eurer Zielgruppe und wie erreicht Ihr diese?

Zielgruppe sind Fachkräfte und Quereinsteiger aus dem Gastgewerbe und aus der Betriebswirtschaft im Alter zwischen 16 und 45 Jahren, die sich im Gebrauch mit digitalen Medien wohlfühlen und eine Affinität für mobile digitale Medien verfolgen – und natürlich zu allererst auch interessiert, oder zumindest offen sind, für eine berufliche Veränderung.

Was hebt Euch vom Wettbewerb ab?

Im Bereich Match-Making Recruiting in Hospitality waren wir in Deutschland der Vorreiter und haben daher immer noch einen großen Vorsprung was die Vielfalt der Funktionen innerhalb der Plattform und rum um den Recruiting Prozess angeht. Beispielsweise den integrierten Chat, Live Application Tracker, Career Coach, etc… um nur einige Funktionen zu nennen.
Herzstück ist allerdings der lernfähige Algorithmus, der der App zu Grunde liegt und die richtigen Kandidaten mit den passenden Arbeitgebern zusammenbringt und vom Nutzerverhalten beider Seiten (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) mit voranschreitender Nutzung immer mehr lernt und damit den Matching Prozess immer schneller und genauer werden lässt.

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Wir sind ein Team aus 6 verschiedenen Nationen – doch die Liebe zu Pizza haben wir alle gemeinsam…

Wie verdient Ihr Geld?

Unternehmen zahlen eine Mitgliedschaft um unsere Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Für Arbeitnehmer ist die App absolut kostenfrei.

Welches war euer größtes Erfolgserlebnis?

Für uns gibt es jeden Tag Erfolgserlebnisse verschiedenster Art, wobei natürlich erfolgreiche Einstellungen, das Staffing ganzer Pre-Openings und Dankesbriefe unserer Kunden gehören – doch mein ganz persönliches Lieblings-Erlebnis ist immer wieder, wenn ich Leute in der S-Bahn, im Bus oder auch manchmal in einem Cafe dabei sehe, wie sie gerade unsere App benutzen… Das ist immer wieder surreal aber gleichzeitig so ein tolles und dankbares Gefühl.

Was war der beste Ratschlag, den Ihr fürs Gründen bekommen habt?

Der beste Rat war hinsichtlich der Investments, dass man genau hinschauen muss, wen man in sein Unternehmen investieren lässt – welche Motive eine Rolle spielen und was Investoren auch an Value mit in die Firma einbringen können. Ganz unter dem Motto Geld ist nicht gleich Geld und es kann auch den Untergang eines Startups besiegeln, denn es gibt ‚smart money’ aber auch ‚dumb money’ und beide bewegen sich in zwei völlig unterschiedliche Richtungen.

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Anna & Derya recherchieren die Trends von morgen…

Was würdet Ihr rückblickend zu Beginn der Gründungsphase anders machen?

Eine der größten Learnings ist es gewesen, dass die Auswahl der richtigen Kandidaten von extremer Wichtigkeit in einem Startup ist, auch wenn es teilweise nicht einmal um feste Vollzeit-Stellen geht, sondern um Werkstudenten oder gar Praktikanten.
Jeder ‚wrong hire’ kann dir in wichtigen Wachstumsphasen das Genick brechen und/oder die Chemie sowie die Produktivität des gesamten Teams negativ beeinflussen. Außerdem verbrennt es Ressourcen wie Zeit und Geld und hindert maßgeblich am Wachstum. Und das alles in einer Phase, in der man als Startup eh schon mit den geringsten finanziellen Mitteln auskommen muss, denn jeder ausgegebene Dollar muss auch erst einmal verdient werden.

 

Bei welchem deutschen Start-up würdet Ihr gerne einmal Mäuschen spielen?

International würden wir Twitter sagen, da hier gerade der Schritt in die Profitabilität versucht wird und es spannend ist, dies bei einem Startup dieser Größe und mit dieser öffentlichen Präsenz zu beobachten. In Deutschland wäre es Wunderlist, weil hier offensichtlich eine steile Erfolgsgeschichte vorliegt, wie aus einer ursprünglich trivialen App-Idee eine erfolgreiche Übernahme von Microsoft wurde.

Angenommen Ihr trefft den Bundeswirtschaftsminister – was würdet Ihr euch für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?

Ich glaube allgemein wünschen sich vor Allem Tech-Startups eine praxisorientiertere Digital-Politik was Förderung von Innovation und aber auch den Datenschutz angeht. Gerade die DSGVO war ohne jede staatliche Unterstützung bei der Umsetzung für manche Unternehmen unmöglich zu meistern und kostete uns auch sehr viel Zeit und Geld. Beides Dinge, die Startups in dieser Größenordnung meist nicht mal eben für eine spontane Ausgabe haben, die eigentlich nicht wirklich etwas mit dem Produkt zu tun haben. Auch wird es für die weitere Entwicklung der Digitalisierung nötig sein die Gesetzeslage flexibler zu gestalten und mehr an die individuellen Herausforderungen verschiedener Unternehmensbereiche anzupassen.

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Transparenz durch künstliche Intelligent und Automation im Recruiting ist die Zukunft!

Wo seht Ihr noch Innovationspotenzial in der Touristik?

Ohne es böse zu meinen: Eigentlich überall, da Deutschlands Touristik noch am wenigsten Innovation durch Technik und Digitale Transformation erfahren hat, während andere Länder schnell voranschreiten und den Markt bereits für sich in Anspruch nehmen. Allgemein muss mehr Offenheit für digitale neue Ansätze und Lösungen geschaffen werden. Wir sehen am Markt überall noch eine sehr große Zurückhaltung, ganz unter dem Motte – ‚Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht’.

Welche Tipps würdet Ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Bevor du dich dazu entscheidest ein Startup zu gründen, stelle dir selber die Frage, ob du bereit bist, dich mit diesem Thema, diesem Produkt, dieser Idee die nächsten 10 Jahre deines Lebens zu beschäftigen und diese Zeit mit vollem Herzen dieser Idee zu widmen.

Solltest du auch nur einen Moment zweifeln oder nachdenken müssen, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit keine gute Idee, da du zu jeder Zeit, auch wenn alles unmöglich und dem Untergang nahe scheint, an deine Idee glauben und sie hin und wieder auch verteidigen und rechtfertigen musst.

 

Kontaktdaten

Alexander R. Lenk

Pandora Vermittlung GmbH / hocaboo
alexander.lenk@hocaboo.com
030.919 07 933
www.hocaboo.com

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