Das A bis Z der Online-Reiseindustrie

Chats, Prompten, GDS, Midoffice-Systeme und vieles mehr – die Online-Reiseindustrie hält eine Fülle an Begrifflichkeiten bereit, die erklärungsbedürftig sind. Mit dem „A bis Z der Online-Reiseindustrie“ haben wir ein entsprechendes Nachschlagewerk erstellt. Von A(ugmented Reality) bis Z(ahlungssysteme) erläutern wir wichtige Themen aus der komplexen Welt der Online-Touristik.

A wie Augmented Reality

Übersetzt wird Augmented Reality mit „erweiterte Realität“. In die reale Welt werden digitale Elemente eingefügt – direkt auf einem Bildschirm oder in einer Brille. Die virtuellen Informationen und unsere echte Umgebung überlagern sich dabei nur. Das berühmteste Beispiel für Augmented Reality ist die App „Pokémon Go“. Das Spiel wurde über eine Milliarde Mal heruntergeladen.

B wie Bewertungen oder Bewertungsportale

Die Suche nach dem besten Produkt oder der besten Dienstleistung ist für Verbraucher in der heutigen Zeit aufgrund der Vielzahl der Angebote nicht immer leicht. Die Suche wird durch Bewertungsportale erleichtert, auf denen zahlreiche andere Kunden ihre Erfahrungen teilen.

C wie Chat-Funktionen

Bei der Reiseplanung kann die Künstliche Intelligenz (KI) mit Tools wie Chat GPT Abhilfe schaffen. Viele Anbieter haben auf ihrer Website bzw. in ihrer App eine Chat-Funktion integriert, um schnell und unkompliziert mit den Kunden kommunizieren zu können. Häufig antworten Chatbots im virtuellen Austausch mit den Kunden auf deren Anfragen. Voraussetzung ist dabei, die richtigen Prompts zu verwenden – also kurze Anweisungen oder Textfragmente für ein KI-Modell, die die gewünschten Antworten liefern.

D wie Deutscher Reisesicherungsfonds (DRSF)

Der DRSF ist ein gesetzlicher Schutz für Reisende, die eine Pauschalreise oder verbundene Reiseleistungen bei einem Anbieter gebucht haben, der insolvent ging. Bei einer Pauschalreise wurden mehrere Einzelleistungen – z.B. Flug und Unterkunft – zu einem Gesamtpreis gebucht. Der DRSF erstattet im Insolvenz-Fall die geleisteten Zahlungen und kümmert sich auch um die sichere Rückkehr aus dem Urlaubsort. Er hält stets ausreichend liquide Mittel bereit, um Sicherungsfälle jeder Größenordnung zu bewältigen.

E wie Einzelleistungen

Viele Veranstalter bieten die Buchung von Einzelleistungen an – sprich Nur-Flug, Nur-Hotel oder einen Mietwagen. Einzelleistungen fallen nicht unter den Schutz eines Reisevertrags/des Deutschen Reisesicherungsfonds. Um einen Reisevertrag im Sinne des § 651a des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) zu begründen, müssen mindestens zwei verschiedene Arten von Reiseleistungen für den Zweck derselben Reise und zu einem Gesamtpreis kombiniert werden.

F wie Filterfunktionen

Viele Online-Anbieter stellen Filterfunktionen zur Verfügung. Damit ist es möglich, Datensätze flexibel zu suchen und anzeigen zu lassen – auch mit mehreren Suchkriterien. Ob die gezielte Suche nach einem Restaurant oder ein Flugwunsch: Filterfunktionen erleichtern das Buchen von Reisen enorm und werden schnell zum unverzichtbaren Online-Werkzeug.

G wie Global Distribution System (GDS)

Ein Global Distribution System (GDS) ist eine zentrale Plattform, die es Anbietern und Dienstleistern ermöglicht, Produkte und Dienstleistungen effizient zu vertreiben. Es dient als zentrale Anlaufstelle für Reiseinformationen und -buchungen, ermöglicht nahtlose Transaktionen und bietet Reisenden eine Vielzahl von Optionen zu wettbewerbsfähigen Preisen.

H wie Hotelsuche

Schnell und einfach zur Hotelbuchung: Auf großen Portalen gibt es eine schier unerschöpfliche Angebotsvielfalt an Hotelübernachtungen weltweit. Mit Filterfunktionen kann gezielt nach dem Wunschhotel gesucht werden – mit Features wie z.B. inkludierter WiFi-Funktion, ein Hotel in Flughafen- oder Bahnhofsnähe oder in der Nähe eines Messegeländes.

I wie Insider-Tipps

Rund die Hälfte aller deutschen Urlauber bucht Reisen online. Das geht aus einer Umfrage der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen hervor.  Die Portale müssen nicht nur eine attraktive Angebotspalette, leicht verständliche Such- und Filterfunktionen und eine übersichtliche Ergebnisdarstellung bieten, sondern auch für spannenden Online-Content sorgen. Hier greifen sie in der Regel auf Insider-Tipps von Urlaubern, aber auch von lokalen Anbietern zurück und bieten dadurch einen wertvollen Mehrwert auf ihrer Website.

J wie Jugendreisen

Jugendreisen sind für Jugendliche eine willkommene Ferienaktivität und erfreuen sich darum bei ihnen allergrößter Beliebtheit. Sie eröffnen ihnen ganzjährig viele abwechslungsreiche Reisemöglichkeiten im In- und Ausland. Auf den betreuten Jugendreisen kommen die TeilnehmerInnen komfortabel in Hotels oder Jugendherbergen unter und überdies in Kontakt mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern.

K wie Künstliche Intelligenz

KI-Module wie ChatGPT oder Sprachassistenten revolutionieren unseren Alltag, aber auch die Wirtschaft – darunter die Reiseindustrie. Sie helfen dabei, Prozesse im Unternehmen zu optimieren und Lösungen zu finden. Zudem sorgen sie für eine hohe Zeitersparnis. Die KI-Chatbots sind meist kostenlos und antworten häufig überzeugend menschlich auf Anfragen – dadurch werden sie beruflich und privat zum unverzichtbaren Helfer. 

L wie Last-Minute-Reisen

Die Vorteile von Last-Minute-Reisen liegen klar auf der Hand: Sie sorgen für ein schnelles, spontanes Verreisen und können bis zu 20 Prozent günstiger als regulär gebuchte Angebote sein, allerdings nur bei Überkapazitäten in einem Markt. Vor allem für Kurz- und Städtereisen ist diese Urlaubsform ideal. Zudem gibt es viele verschiedene Angebote für vielfältige Reiseziele, und es kann auf aktuelle Wettersituationen reagiert werden – ein schneller Trip in die Sonne ist bei Schmuddelwetter daheim unkompliziert möglich.

M wie Midoffice-System

Midoffice-Systeme sind vor allem für Veranstalter ein notwendiges Tool, um Kundendaten sorgfältig zu verwalten und zur Weiterverarbeitung in anderen Systemen zu speichern, beispielsweise für Analysen und Statistiken. Sie vereinfachen durch ihre Fülle an Automatisierungsmöglichkeiten interne Prozesse – sei es bei der Auftragsbearbeitung oder der Buchhaltung.

N wie Nachhaltige Reisekonzepte

Der VIR unterstützt eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus und fördert deshalb Initiativen der Branche. Sowohl innerhalb des VIR als auch gemeinsam mit seinen Mitgliedern werden Maßnahmen ergriffen, um einen zukunftsfähigen Tourismus zu gewährleisten. Der VIR ist zudem Gründungsmitglied im Verein KlimaLink. KlimaLink ist eine Initiative, die aus dem Branchenprojekt „Klimabewusst Reisen“ gegründet wurde. In diesem Projekt von Futouris e. V. wurde mit der Entwicklung eines Standards zur Klimabilanzierung von Reisen begonnen.

O wie Online Travel Agencies (OTAs)

Eine Online-Reiseagentur (OTA) arrangiert und verkauft Unterkünfte, Touren, Transportmöglichkeiten und Pauschalreisen sowie weitere Einzelleistungen auf einer Online-Plattform. OTAs können sowohl Vermittler von dritten Anbietern sein als auch eigene Angebote offerieren, die sie selbständig einkaufen.

P wie Pauschalreiserichtlinie

Die aktuelle EU-Pauschalreiserichtlinie gilt in allen EU-Mitgliedstaaten seit dem 1. Januar 2018. Unter die Pauschalreiserichtlinie fallen Pauschalreisen, die vorab zusammengestellt wurden, aber auch solche, die auf die Kundenvorgaben abgestimmt wurden und bei denen der Reisende online oder offline verschiedene Arten von Reiseleistungen (Beförderung, Unterkunft, Autovermietung usw.) wählt. Aktuell wird in der Branche eine EU-Überarbeitung der Pauschalreiserichtlinie heftig diskutiert, da die neuen Pläne den Verbraucherschutz nicht wirksam und nachhaltig verbessern.

Q wie Q&A auf Reise-Websites

Wie auch Insider-Tipps sind Q&A Module auf Reise-Websites nicht mehr wegzudenken und ein wertvoller Bestandteil des Kundenservice. Das Format ist eine großartige Möglichkeit, viele Fragen schnell zu beantworten. Oft können die User eigene Fragen stellen und am Antwort-Prozess teilnehmen. Es hilft Content-Erstellern, mehr Traffic auf die Website zu bekommen, und vor allem häufig gestellte Rückfragen unkompliziert zu erwidern.

R wie Reise-Apps

Wenn es darum geht, eine Reise zu planen, verlassen sich Reisende mehr denn je auf Reise-Apps auf ihren Smartphones. Sie bieten viel Inspiration und sind äußerst nützlich für die Buchung. Egal ob Flugbuchungen, Hotelreservierungen oder Restaurantbewertungen – mit Reise-Apps haben Urlauber alles gleich verfügbar, was sie zum Reisen benötigen. Auch helfen sie bei der Orientierung an den jeweiligen Reisezielen oder der Sprachübersetzung.

S wie Start-ups

Start-up Unternehmen sind ein wichtiger Treiber für die Tourismusbranche in der DACH-Region. Der Markt wächst jährlich um 3,5 Prozent und erreicht bis 2025 ein Volumen von 470 Mrd. Euro (Quelle: Statista). In der Branche gibt es bereits über 300 Start-ups, die innovative Lösungen für die Reisebranche bieten. Die meisten jungen Unternehmen beschäftigen sich dabei mit der Digitalisierung von Buchungsprozessen, dem Angebot personalisierter Reiseerlebnisse und der Vereinfachung von Zahlungen.

T wie Travel Technology

Die Tourismusindustrie ist eine hochtechnologisierte Branche. Täglich werden 100te Millarden von Angeboten dem Kunden technisch zu Verfügung gestellt und buchbar gemacht. Dabei sind unterschiedliche Systeme gleichzeitig im Einsatz, von Buchungsbereichen, GDS, Midoffice Systemen bis zu Produktengines, die alle ineinandergreifen. Bei der Digitalisierung (analogen Content, maschinenlesbar zu machen) war die Touristikbranche sehr weit voran. Auch werden stetig neue Technologien für mehr Effizienz oder bessere Kundenerlebnisse in die IT-Systemlandschaft integriert (von KI bis Blockchain).

U wie Urlaubsportale

Vor allem täglich neue Reisedeals, aber auch die einfache Buchbarkeit und wertvoller Content machen den Reiz von Urlaubsportalen aus. Moderne KI-Tools ermöglichen zudem einen schnellen Kundenservice – denn die Online-Welt kennt keine Öffnungszeiten und hält niemals still. Die digitalen Kanäle verzeichnen in der deutschen Tourismusbranche weiterhin einen starken Aufwärtstrend: Laut der Reiseanalyse 2024 von FUR wurden im Vorjahr bei Reisen mit mindestens einer Übernachtung 63 Prozent ausschließlich digital gebucht. Weitere acht Prozent nutzten sowohl analoge als auch digitale Kanäle für ihre Urlaubsreservierung.

V wie Vergleichsportale

Millionen von Angeboten von Tausenden von Händlern machen Preisvergleichsportale so attraktiv. Sie bieten einen umfassenden Überblick über den jeweiligen Markt. Umfassende Filter- und Sortierfunktionen helfen dabei, das persönliche Angebot zu finden. Testberichte, User-Meinungen und Ratgebertexte helfen bei der Kaufentscheidung. Zudem machen Merkzettel und Preiswecker das günstige Einkaufen einfach und komfortabel. In der Regel kann unterwegs auch die App des Anbieters genutzt werden.

W wie Wallet

Ein Wallet (auf Deutsch oft als Brieftasche oder Geldbörse bezeichnet) ist ein Behältnis zur Aufbewahrung von persönlichen Gegenständen wie Bargeld, Kreditkarten, Ausweisen, Reiseunterlagen und anderen wichtigen Dokumenten.

Besonders im Bereich der Kryptowährungen ist ein Wallet essenziell. Hier speichert es die privaten und öffentlichen Schlüssel, die für den Zugang zu Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum erforderlich sind. Es ermöglicht das Senden und Empfangen von Kryptowährungen und sorgt für die Sicherheit der digitalen Assets.

X wie X Veranstalter

Im Gegensatz zum klassischen Reiseveranstalter verfügen X-Veranstalter nicht über feststehende Kontingente, sondern schnüren ihre Buchungspakete erst bei der Anfrage durch den Kunden. X-Veranstalter sind deshalb auch als Dynamic Packaging Veranstalter bekannt. Konkret werden bei der Kundenanfrage Flug, Hotel und weitere gewünschte Produkte tagesaktuell über einen digitalen Marktplatz recherchiert. X-Veranstalter erkennt man meist am „X“ im Namen oder auch am Zusatz „Packaging“ oder „Dynamisch“. So hat fast jeder große Reiseveranstalter mittlerweile ein Tochterunternehmen, das dynamisch paketierte Reisen anbietet.

Y wie Yield Management

Yield Management, auf Deutsch auch Ertragsmanagement genannt, ist ein Konzept, das in der Hotellerie-, Luftfahrt- und Transportbranche bekannt ist. Es beschreibt die Methode, die Preise entsprechend der Nachfrage anzupassen, um den Gewinn des Unternehmens zu maximieren. Dabei können die Preise in Echtzeit variieren und sich je nach Verfügbarkeit ändern. Durch die Anwendung von Yield Management können Unternehmen ihre Auslastung optimieren und somit ihre Gewinne steigern.

Z wie Zahlungssysteme

Kunden stehen heute sowohl im stationären Handel als auch im Internet zahlreiche Bezahlsysteme zur Auswahl – Einkaufen geht damit schnell und unkompliziert. Neue Technologien wie kontaktloses Bezahlen beschleunigen die Kaufabwicklung erheblich, und auch die klassischen Giro- und Kreditkarten werden stetig weiterentwickelt. Einige Banken und andere Finanzdienstleister bieten mobile Bezahlsysteme auch per App auf dem Smartphone (Mobile Payment) an. Wenn ein Geschäft kontaktloses Bezahlen bietet, können Kunden dort mit ihrem Smartphone bezahlen, sofern es NFC (Near Field Communication) unterstützt und eine Bezahl-App installiert ist.

Fazit

Die Digitalisierung verändert die Reisebranche kontinuierlich. Mit dem „A bis Z der Online-Reiseindustrie“ liefert der VIR Orientierung in einem dynamischen Markt – für Fachleute ebenso wie für interessierte Verbraucher.

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