Michis Thema der Woche

Wer plant eigentlich Ihre nächste Reise – Mensch oder Maschine?

Zum Anlass der 25-Jahr-Feier von Centouris darf ich heute eine Keynote halten. Der Titel, der mir gegeben wurde, lautet: „Wer plant eigentlich Ihre nächste Reise – Mensch oder Maschine?“

Ich mache mir schon lange Gedanken darüber, wie KI (und andere Technologien) unser Verhalten verändern wird – und welchen Einfluss das auf unsere Geschäftsmodelle hat. Vermutlich stellt sich gerade jede Branche genau diese Frage.

Meine Erfahrung mit Technologie war immer: Derjenige gewinnt, der die beste Experience und vor allem die bequemste Lösung bietet. Menschen – mich eingeschlossen – sind bequem. Wenn etwas mein Leben erleichtert, nutze ich es. Und bleibe dabei, bis etwas deutlich Besseres kommt.

Die Digitalisierung – also das Überführen analoger Werte in maschinenlesbare Formate – hat viel verändert. Unsere Vorstellung davon war allerdings ziemlich naiv (auch meine). Wir denken oft zu linear: Wir nehmen alte Prozesse und bilden sie digital nach. Aber eigentlich müssten wir bei Null anfangen – neue Prozesse mit neuen Technologien denken. Steve Jobs war jemand, der das besser konnte. Er hat unseren Umgang mit Technologie komplett revolutioniert. Neben der Einfachheit der Bedienung – Technologie für alle, nicht nur für Nerds – hat er dafür gesorgt, dass Geräte plötzlich den Zugang zur Digitalisierung selbst verändert haben.

Was auffällt: Veränderungen dauern immer länger, als wir denken – aber sie sind am Ende radikaler, als wir sie uns vorstellen. Wie beantwortet man also die Frage: „Wer plant eigentlich Ihre nächste Reise – Mensch oder Maschine?“ Wir Deutschen tun uns bekanntlich schwer mit Veränderung. Wir reiten das Pferd gerne, bis es tot umfällt. Nicht, weil wir nicht wüssten, dass sich etwas verändert – sondern, weil es unbequem ist, die Komfortzone zu verlassen und das eigene Geschäftsmodell infrage zu stellen. Ich war nicht immer Vorstand des VIR (auch wenn es sich langsam so anfühlt), sondern auch mehrfach Unternehmer. In meiner Zeit als Geschäftsführer von Holiday Autos und lastminute.com haben wir uns jedes Jahr bewusst komplett auf den Prüfstand gestellt. Märkte und Unternehmen entwickeln sich in Stufen – was in der letzten Phase gut war, kann in der nächsten katastrophal enden. Mit dieser Denkweise waren wir oft voraus. Wir haben Technologien gebaut, die der Markt erst später brauchte – aber wir waren ready, als andere noch bauten. Unsere Philosophie war klar: Es ist nicht schlimm, sich von alten Dingen zu trennen. Wichtiger ist, nach vorn zu schauen, kritisch zu bleiben – und auch Fehler als Teil des Wandels zu akzeptieren. Was sich seit damals verändert hat, ist die Geschwindigkeit. Technologische Sprünge passieren schneller, Barrieren fallen rascher, und dazu kommen gesellschaftliche und geopolitische Veränderungen. Heute bedeutet das: Man muss hellwach sein, um die richtige Abzweigung zu nehmen – und die Wahl fällt immer schwerer.

Das Gute am Alter (und ja, nach 35 Jahren im Tourismus darf ich das sagen): Man hat viel gesehen – und entwickelt so etwas wie Altersweisheit. Ich habe Wandel erlebt – vom ersten PC bis zu KI-Systemen. Das macht nachdenklich, aber auch zuversichtlich: Die Welt verändert sich – aber sie bricht nicht zusammen.

Ich bin neugierig und Optimist und Ja, KI wird vieles verändern – aber sie wird uns auch weiterbringen.

Und ob ich am Ende eine Antwort auf die Frage hatte: „Wer plant eigentlich Ihre nächste Reise – Mensch oder Maschine?“ Nun – ich habe fünf Punkte dabei, über die wir nachdenken müssen, auch zeige ich auf, was diese Technologie heute schon kann. Aber eines bleibt klar: Den Wandel müssen Menschen selber gehen. Da hilft kein Prophet beim Laufen.

Und bevor ich es vergesse….Happy Birthday Centouris und danke für die wirklich gute Zusammenarbeit im Projekt „ReiseZukunft“

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