… das Travel Start-up CampNerd?
Ein Interview mit Christian Günther (Geschäftsleiter von CampNerd)
Könnt ihr euer Start-up in einem Satz beschreiben?
CampNerd hat es sich zur Aufgabe gemacht, Campingplätze bei der Digitalisierung zur unterstützen und mit dem Produkt CHANGER, einem Channel Manager für die Campingbranche, die Vorbehalte, die Betreiber gegenüber der Buchungsportale haben, zu zerstreuen.
Was zeichnet CampNerd eurer Meinung nach aus und hebt euch vom Wettbewerb ab?
Unsere Gesellschafter kommen aus der Campingplatz-Branche selbst. Dadurch erreichen wir zum einen eine große Praxisnähe und zum anderen ein stärkeres Involvement. Durch die historische Nähe zu den Verbänden der Campingwirtschaft profitieren wir zudem von den bestehenden Netzwerken.
Bei welcher Gelegenheit kam die Unternehmensidee?
In einer Arbeitsgruppe des BVCD e.V. wurde nach Lösungen gesucht, die Branche auf dem Onlinemarkt zu stärken und zu festigen, ohne dabei die Bedürfnisse der Betreiber außer Acht zu lassen. Hieraus wurde dann das Startup als GmbH & CO KG gegründet.
Was war der beste Ratschlag, den ihr fürs Gründen bekommen habt?
Verfolge Deinen Plan, und lass Dich von Rückschlägen nicht beirren.
Was war bisher euer größtes Erfolgserlebnis und was die größte Herausforderung?
Die erste Buchung über den Channel Manager bleibt das größte Erfolgserlebnis. Wir hatten davor einen Mix aus Sehnsucht und Sorge. Dann war es plötzlich passiert und die Erkenntnis da: „Es läuft“. Gefühlt geht die Arbeit jetzt erst los.
Die Herausforderung ist ganz klar, die Betriebe, welche mit der Online-Buchbarkeit nicht vertraut sind und diese teilweise ablehnen, davon zu überzeugen, mitzumachen und ihnen die strategische Dimension zu erklären.
Was sind eure Pläne für die nächsten Monate?
Unser Produkt weiterentwickeln, Campingplätze anschließen, weitere Portale anbinden und in erste ausländische Märkte eintreten.
Angenommen ihr bekommt eine Finanzierung in Höhe von 500.000 Euro. Was würdet ihr mit dem Geld machen?
Das würde uns die Chance geben, das Produkt schneller dorthin zu bringen, wo wir es zukünftig sehen. Wir würden es für die Erweiterung des Teams nutzen und die Entwicklung von Schnittstellen in ausländischen Märkten vorantreiben.
Mit dem Team würden wir aber auch ein kleines Incentive in Verbindung mit einem Workshop machen. Das ist bei uns gar nicht so trivial, weil wir von Berlin, Innsbruck und Teneriffa aus arbeiten. Sie arbeiten hart und machen das super. Etappenziele sollte man auch mal feiern und den Schwung für kommende Aufgaben mitnehmen.
Wo seht ihr noch Innovationspotenzial in der Touristik?
Im Aufbrechen von Datensilos, so dass die Daten der Leistungsträger und deren Angebote breiter gestreut werden können und sich daraus neue Startups mit neuen Anwendungen gründen können.
Auch die Robotik und KI birgt ein großes Potential, insbesondere um dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken zu können.
Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Es gibt so viele Beratungsmöglichkeiten und Hilfestellungen. Nehmt diese Angebote wahr und möglichst viel davon, dann entsteht ein genaues Bild. Nehmt Hinweise auf, fragt nach und lernt von Anderen.
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