Was macht eigentlich das Travel Start-up Hotelhero?

Ein Interview mit Florian Montag (Co-founder und CEO von Hotelhero)

Kannst Du Hotelhero kurz in einem Satz beschreiben?

Hotelhero ist eine Plattform für Hotels, die Hoteliers dabei hilft neue Software-Systeme zu entdecken, zu vergleichen und die damit verbundenen Verträge und Kosten zu verwalten.

Seit wann gibt es Hotelhero und wer ist eure Zielgruppe?

Julien Schmit, Thibault Gence und ich haben Hotelhero im Oktober 2017 in Berlin gegründet. Unser Software Marktplatz/Bewertungsplattform unterstützt hauptsächlich Privathoteliers und kleine Hotelgruppen ohne eigene IT Abteilungen, bei der Suche und Auswahl von neuen Systemen.

Hotelhero

Im März haben wir ein neues IT Vertragsmanagement Tool auf den Markt gebracht, dieses hat den Hauptfokus auf kleinere bis mittel große Hotelketten, insbesondere als Hilfsmittel für die IT Fachabteilung.

Was zeichnet Hotelhero Eurer Meinung nach aus/
Was hebt Euch vom Wettbewerb ab?

Wir unterstützen Hotels durch den kompletten Prozess: bei der Suche, dem Kauf, wie auch bei der Verwaltung der Software/IT. Die Plattform ist der offizielle digitale Marktplatz der nationalen Hotelverbände IHA (Deutschland) & ÖHV (Österreich) und ist als einzige Bewertungsplattform auf dem Markt in Deutsch, Französisch und Englisch verfügbar. 

Mit dem Vertragsmanagement Tool können jetzt Hotels und Hotelketten nicht nur die Plattform nutzen um neue Systeme zu suchen, sondern auch einen Überblick über alle ihre laufenden Verträge und Abos bekommen sie verwalten und Budgets kontrollieren.ZeltzuHause

Was hat Euch auf die Idee gebracht Hotelhero zu gründen?

Wir, das Gründerteam, kommen alle selber aus der Hotellerie und haben gemeinsam in Lausanne an der Hotelfachschule studiert. Die Idee, von einer Plattform wie Hotelhero, kam uns anhand unserer praktischen Erfahrung in Hotels. Da wir es erstaunlich fanden, was es für eine Diskrepanz gibt, zwischen den implementierten Systemen in Hotels und der neuen Technologie auf dem Markt.

Durch den konstanten Austausch mit Hoteliers und unseren Kunden haben wir unser Angebot über die die letzten zweieinhalb Jahre stetig weiterentwickelt und erweitert.

Hotelhero

Was war der beste Ratschlag, den Ihr fürs Gründen bekommen hast?

Es ist immens wichtig stetig im Dialog mit seinen Kunden und Nutzern zu sein. Da man insbesondere als junge Gründer viel vom Markt lernen kann.

Wie finanziert Ihr euch?

Wir werden hauptsächlich durch unsere Investoren finanziert, unter anderem LeadX Capital Partners, Techstars Investments und eine Reihe von renommierten Startup- wie Hotelinvestoren. Darüber Hinaus bieten wir mit dem IT-Vertragsmanagement Tool eine bezahlbare Lösung für Hotels und Hotelketten an.

Bei welchem deutschen Start-up würdet Ihr gerne einmal Mäuschen spielen und warum?

Wir kommen aus der Startup Hochburg Berlin, wo es viele interessante und aufregende Startups gibt. Es gibt sicherlich eine große Anzahl wo man gerne mal Mäuschen spielen würde und sich das eine oder andere abschauen. Das Startup Penta beeindruckt mich insbesondere. Penta ist ein Online-Bankkonto speziell für kleine Unternehmen und Startups. Ich erinnere mich noch, vor 2 Jahren gemeinsam mit Penta Mitgründerin Jessica Holzbach, bei einem kleinen Startup Pitch Event, zu präsentieren und jetzt sind sie eins der vielversprechendsten Fintech Unternehmen, haben 35 Millionen geraised und sind x-Fach gewachsen. Die beeindruckende und rasante Entwicklung hätte ich gerne von hinter den Kulissen beobachtet.

Wie meisterst Ihr in Zeiten von Corona das Thema Homeoffice?

Wir arbeiten seit anfang März im Homeoffice und haben von Anfang an “virtual daily standups” eingeführt, um den persönlichen Kontakt und die Transparenz im Team beizubehalten. Da wir aber schon vor Corona viele Prozesse digital abgebildet hatten, hat das da keinen riesen Unterschied gemacht. Der größte Unterschied war eigentlich, dass wir plötzlich viel mehr am Schreibtisch saßen da wir weniger unterwegs waren, aber gefühlt nur noch in Video Calls hingen.

Was ist in Zeiten von Corona für Euch neben dem Umsatzeinbruch die größte Herausforderung?

Wir haben gerade unser neues Vertragsmanagement Tool für Hotels und Hotelketten herausgebracht und hatten sehr große Erwartungen für die ITB. Viele Termine waren schon geplant und das Team hatte sehr hart gearbeitet, um pünktlich das neue Produkt fertigzustellen. Natürlich hat Corona den Fokus der Hotellerie komplett verschoben und es gab plötzlich ganz andere Prioritäten. Auch unser Fokus hat sich in der Zeit schnell gewandelt, da wir uns hauptsächlich darum gekümmert haben, unser Netzwerk an Hotels so gut wie möglich zu unterstützen.

Jetzt ist die Phase der Wiedereröffnung gekommen und wir denken, dass jetzt der richtige Moment für viele Hotels ist die Zeit zu nutzen und Ihre Softwareverträge zu analysieren und zu optimieren, um Ihre Fixkosten zu senken. Dafür ist natürlich unser Tool genau geeignet. Wir haben darüber hinaus wegen Corona unseren Fokus erweitert und Hotels können jetzt auch Service-Verträge, Mitgliedschaften, Wartungsverträge etc. über unser Tool verwalten.

Wie wird sich eurer Meinung nach das Thema Tourismus inklusive Reise-/Buchungsverhalten nach Corona verändern?

Dies ist natürlich sehr schwer einzuschätzen. Natürlich wird sich jetzt erst mal der Inlandstourismus als erstes erholen, doch leider  wird es mehrere Jahre dauern bis wir wieder da anknüpfen können wo wir aufgehört haben.

Ich denke es wird aber auch neue und unerwartete Entwicklungen geben. Zum Beispiel wird das “remote” arbeiten nicht nur Geschäftsreisen verringern sondern auch neue kreieren. Die meisten Unternehmen haben gesehen, dass ihre Unternehmen mit dieser Struktur funktionieren. Ich denke, dass dadurch Unternehmen mehr Mitarbeiter einstellen werden die nicht aus der Region kommen, entweder weil es anderswo günstigere oder qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Dies wird dazu führen, dass mehr Mitarbeiter flexibler sind von wo Sie arbeiten und vermehrt für Teammeetings oder für einen längeren Zeitraum zur Zentrale anreisen werden und in Hotels oder Serviced Apartments übernachten.