Events

Payment Day für die Touristik 2019 – ein Rückblick

Zusammen mit dem Travel Industry Club luden wir am 7.11. zum 3. „Payment Day für die Touristik“ – dieses Mal in den Räumen des Le Meridien in Frankfurt. Zunächst einmal wurden alle Teilnehmer begrüßt durch Gereon Krahn (Berge & Meer), Vorsitzender des Clusters „Supplier & Tour Operator“ beim VIR, und Peter Agel, VP Finance & Think Tank beim Travel Industry Club. Sarah Oswald von InteRES führte als Moderatorin durch den Tag und erntete gleich zu Beginn einige Lacher, als per Handzeichen abgefragt wurde, welchem Zahlungs-Typ sich die Teilnehmer zuordnen. Typ 1 zahlt am liebsten auch das morgendliche Brötchen mit Karte und hat eigentlich nie Bargeld dabei. Typ 2 hat stets einen „Reserve-Hunderter“ im Geldbeutel, was natürlich besonders die Begleiter freut, wenn man wie so oft in Deutschland dann doch nur bar bezahlen kann. Nach diesem kleinen Exkurs startete Patrick Götz von Wirecard mit einem Ausflug ins Jahr 2030 und der Zukunft des Payment.

Michal Gottlieb präsentiert Fly Money

Speed Speeches: geballtes Wissen

In 3 jeweils 7 Minuten langen Speed Speeches durften junge Unternehmen ihre innovativen Payment Lösungen präsentieren. Den Anfang machte dabei das Travel Start-up Fly Money, welches derzeit von einer Start-up Competition zur Nächsten fährt und schon einige Preise gewonnen hat. Um Kunden hohe Gebühren durch Geldwechseltransaktionen bei Banken oder Bargeldabhebungen an Geldautomaten zu ersparen, können Reisende ihr Reisegeld mithilfe von Fly Money auf der Website, auf der sie ihre Reise buchen, bestellen und anschließend erhalten. Ganz getreu Fly Money’s Motto „pay like a local“.

Der nächste Kurzvortrag nahm sich eines ganz anderen Themas an: Die Corporate Hotel Payment Lösung mit dem Namen Invisible Pay by HRS löst eine seit langem bestehende Herausforderung – das Buchen der Reisenden außerhalb der Richtlinien -, indem sie aufwendige Abrechnungsprozesse automatisiert. Davon profitieren Reisende, Unternehmen und Hotels gleichermaßen.

Der dritte im Bunde, Forex Fix, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Finanzbranche zu revolutionieren und effiziente und transparente Finanzlösungen für den Mittelstand zu schaffen. Mit ihrem Produkt können kleine und mittelgroße Unternehmen ihre Währungsrisiken auf einfache und schnelle Weise online absichern.

Victor Bergmann präsentiert die Möglichkeiten von Google Pay

Google Pay als Reisebegleiter

Die meisten kennen Google Pay bereits, einige nutzen es und andere wiederum stehen dem mobilen Zahlen noch skeptisch gegenüber oder sind sich der Möglichkeiten gar nicht bewusst. Um dies zu ändern, gab Victor Bergmann von Google Pay einen Überblick über die Funktionen dieser Bezahlmethode, besonders im Hinblick auf die Travel Journey der Kunden.

Mit Google Pay kann man nämlich nicht nur an vielen Orten bezahlen, zum Beispiel mit dem Smartphone in Geschäften, in Apps oder auf Websites. Darüber hinaus können auch Kunden-/Geschenkkarten und Tickets gespeichert, abgerufen und für den Einlass (z.B. Konzerte) verwendet werden.

Christian Schäfer (Deutsche Bank)

Aus der etwas traditionelleren Sicht des Payment-Sektors gab es von Christian Schäfer, Head of Payment Deutsche Bank, Einblicke in seine Sicht der PSD2. Er beleuchtete die vielen positiven Aspekte der Zahlungsrichtlinie für Europa. Er betonte auch, dass diese ein sehr wichtiger Schritt zur Förderung des europäischen Zahlungsverkehrsmarktes gesehen werden sollte, welcher für mehr Verbraucherschutz, Transparenz und Klarheit sorgt.

Beate Murray, WUBS

Zahlungen in lokaler Währung: Vorteile für die Tourismusbranche

Als nächstes war Beate Murray von Western Union Business Solutions (WUBS) zu Gast und hatte einige Beispiele im Gepäck, wie die Tourismusbranche von den verschiedenen Payment Möglichkeiten profitieren kann. Nehmen wir zum Beispiel an, dass eine Reisegruppe 01.11.2019 eine Japan-Reise für Juni 2020 bucht. Der Reiseveranstalter weiß bereits heute, dass er im Juni 2020 2 Million YEN benötigt, um diverse Leistungen in Japan in der lokalen Währung zu bezahlen. Um dem Risiko der Währungsschwankung entgegenzuwirken, gibt es bei WUBS die Möglichkeit, den heute herrschenden Kurs abzusichern. Somit ist der Veranstalter immun gegen mögliche Kursverschlechterungen und kann optimal kalkulieren, dies bietet Planungssicherheit.

angeregte Diskussionen in der Fishbowl

Fishbowl „Bargeldloses Zahlen“

Um das harte Thema Payment etwas aufzulockern, konnten alle interaktiv an der anschließenden Fishbowl teilnehmen. Bereits während der vorangegangenen Vorträge konnten mittels Smartphone Fragen gestellt werden, welche auf eine separate Leinwand projiziert und dann in der Fishbowl aufgegriffen wurden.

Bei diesem Format saßen einige feste Teilnehmer, wie Andrea Gehrlach und Victor Bergmann, im inneren Kreis und diskutierten über zahlreiche Aspekte des bargeldlosen Zahlens. Ein Platz im Kreis ist frei, sodass immer jemand aus dem Publikum zur Diskussion hinzustoßen kann. Dies wurde eifrig genutzt und es entstand ein interessanter Austausch, da jeder seine persönlichen Erfahrungen mit einfließen lassen konnte.

Andrea Gehrlach (Stuttgart-Marketing GmbH) berichtet von den Erfahrungen der Region mit chinesischen Payment Lösungen

Was können wir von der ersten China-Pay-City Deutschlands lernen?

Nach der wohlverdienten und leckeren Mittagspause konnten alle wieder mit neuem Elan in die 2. Runde des Tages starten. Andrea Gehrlach, Prokuristin der Stuttgart-Marketing GmbH, berichtete von der ersten China-Pay-City Deutschlands. Stuttgart ist für chinesische Besucher ein beliebtes Reiseziel. Mit 65.000 Übernachtungen stellten diese im Jahr 2017 Stuttgarts viertgrößten ausländischen Besuchermarkt dar. Um zukünftig noch besser auf die Bedürfnisse der Touristen aus China eingehen zu können, hat sich die Stadt mit Wirecard zusammengetan, um Alipay und WeChat Pay  zu etablieren. Chinesische Anwender der Apps können nun bei zahlreichen örtlichen Anlaufstellen (z.B. Einzelhändler, Museen, Restaurants und Hotels) mit ihrer präferierten Zahloption bezahlen. Dies steigert die Attraktivität der Destination für chinesische Besucher sicherlich auch in Zukunft.

Niko Aust, Datatrans AG

PSD 2 und SCA in der Reisebranche

Obwohl es nun einen kontrollierten Übergang bis zum 31.12.2020 geben wird, bedeutet dies nicht, dass sich nun alle zurücklehnen und das Thema auf die lange Bank schieben sollten. Es wird nur keine Sanktionen geben, wenn SCA nicht angewendet wird. Das heißt jedoch, dass alle ihre Lösungen rechtzeitig finalisieren sollten. Niko Aust von der Datatrans AG gab dazu einige Anregungen, wie touristische Unternehmen dieser Herausforderung am besten begegnen können. Eine Möglichkeit verdeutlichte er am Beispiel von OTA’s, welche virtuelle Kreditkarten nutzen können.

Astrid Boer Masle, WEX Europe

The Future of Travel Payments

Für eine internationale Sicht auf die Branche war Astrid Boer Masle von WEX Europe aus Amsterdam zu Gast. WEX ist ein führender Anbieter von Zahlungslösungen und bietet unter anderem virtuelle Kreditkarten für Touristikunternehmen.

In ihrem kurzweiligen und anschaulichen Vortrag schlug sie gekonnt den Bogen zwischen unterschiedlichen Zahlungspräferenzen und Ländern. Die Akzeptanz der präferierten Zahlungsmethoden in verschiedenen Ländern zu verstehen, ist ein wichtiger Aspekt, der als Anbieter nicht außer Acht gelassen werden darf. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass in den USA immer noch 60% aller Zahlungen per Scheck abgewickelt werden? Undenkbar in Europa!

Christian Weinand, APCOA

Die Notwendigkeit der Digitalisierung  im Payment

Was haben Parkraummanager von APCOA Parking, die Touristik und Payment gemeinsam? Einiges!

Christian Weinand nahm die Teilnehmer mit auf diese im ersten Moment ungewöhnlich erscheinende Gedankenreise. Es wurde immer deutlicher, dass hier viele potentielle Zusammenarbeitsmöglichkeiten schlummern.

Zunächst begann er damit, aufzuzeigen, wie analog das Parkgeschäft teilweise ist, 80% der Umsätze sind nämlich Barumsätze. Im Vergleich zu den skandinavischen Ländern, in denen Parkplätze fast ausschließlich mit Karte oder mobil bezahlt werden, hinkt Deutschland noch ziemlich hinterher. Wie kann man also das Thema Parkhaus „sexy“ gestalten, sodass sowohl der Kunde als auch die Touristik einen erhöhten Nutzen daraus ziehen kann?

Digitalisierung ist hier der Schlüssel! Anhand einer kreativen Brainstorming-Mindmap veranschaulichte Christian Weinand, was in Zukunft alles möglich wäre, unter anderem:

  • Die App im Vorfeld konsultieren: „Gibt es dort heute überhaupt freie Parkplätze?“
  • Nervige Papiertickets durch automatische Rechnungen ersetzen, was die Reisekostenabrechnung erleichtert
  • Integration des Parkangebots an anderen Stellen der Customer Journey bei der Reisebuchung
  • Leitsystem für den Kunden: „Dein Terminal/Gate ist XY, also parke am besten in Parkhaus 1, damit du den kürzesten Weg hast“
  • Samstags abends sind perfekte Parkplätze in guten Lagen frei, wie können diese alternativ genutzt werden?
  • und vieles mehr

Man sieht, hier ist eindeutig Potenzial für unkonventionelle Querdenker aus der Touristik!

Timm Heeg präsentiert Invisible Pay by HRS

Wie die Bezahllösung von HRS die Herausforderungen der Geschäftsreisen minimiert

Der letzte Programmpunkt des Abends beschäftigte sich noch detaillierter mit der HRS Lösung Invisible Pay in Form eines Workshops. Fragen konnten so direkt geklärt und Details erläutert werden. Anhand eines direkten Beispiels aus der Hotellerie wurde  dargestellt, wie viel Zeit und Ressourcen ein Hotel aufwenden muss, um seine Expense Reports zu erstellen. Durch Invisible Pay wird unter anderem dieser Prozess vereinfacht, was Zeit- und Kostenersparnis seitens der Unternehmen und weniger Aufwand für den Geschäftsreisenden bedeutet.

Wir hoffen, dass alle Teilnehmer einige Denkanstöße für sich mitnehmen konnten und bedanken uns ganz herzlich bei allen, die dabei waren.

Impressionen:

Abonnieren Sie den monatlich erscheinenden VIR-Newsletter!

 

Wir informieren Sie über aktuelle Themen von und für die Touristik.

Alle Beiträge finden Sie in unserem News-Bereich aufgelistet. Oder wählen Sie aus unseren News-Kategorien einen Themenbereich und lesen Sie nur die jeweiligen Themenbeiträge.