Was macht eigentlich ...

… das Travel Start-up refundrebel?

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Ein Interview mit Stefan Nitz (Gründer von refundrebel)

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Stefan Nitz, der Gründer von refundrebel

Könnt Ihr euer Start-up kurz in einem Satz beschreiben?

refundrebel setzt für Bahnreisende Ansprüche auf Entschädigungszahlungen bei Zugausfällen/-Verspätungen gegenüber Bahnunternehmen durch (gemäß EU-Verordnung  EG Nr. 1371/2007).

Was zeichnet refundrebel eurer Meinung nach aus?

refundrebel zeichnet sich dadurch aus, dass wir die Geltendmachung von Entschädigungsansprüchen im Bahnverkehr so einfach und unkompliziert wie möglich machen. Der Kunde lädt lediglich sein Ticket mit ein paar weiteren Informationen hoch und wir kümmern uns als professioneller Rechtsdienstleister um den Rest. Im B2B Bereich gehen wir noch einen Schritt weiter und automatisieren diesen Prozess, in dem wir uns in verschiedene Buchungssysteme einklinken und automatisiert Ansprüche geltend machen, sobald wir einen Vorfall erkennen.

Seit wann gibt es refundrebel?

refundrebel wurde von mir zusammen mit einem langjährigen Partner aus dem Bereich der Software-Entwicklung 2017 gegründet.

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Vorfall in unter 2min. einreichen auf refundrebel.com (per Smartphone oder Desktop-Computer)

Was habt Ihr vor der Gründung beruflich gemacht?

Ich habe Angewandte Informatik studiert und war jahrelang als IT-Consultant in verschiedenen Digitalisierungsprojekten tätig. Es hat mich schon immer privat in die Startup-Welt gezogen und ich liebe es digitale Produkte zu bauen, die einen sichtlichen Mehrwert schaffen.

Was hat Euch auf die Idee zu refundrebel gebracht?

Die Idee entstammt meiner ehemaligen Tätigkeit als IT-Consultant, wo ich sehr viel mit der Bahn gefahren bin und auch immer noch fahre. Im Extremfall waren das 15-20 Stunde pro Woche. Da erlebt man so einiges und sieht auch das Leid der Mitreisenden. Und jedes Mal gab es dasselbe Problem: der Schaffner war bemüht Papierformulare für die Fahrgastrechte zu verteilen. Die Reaktion vieler Reisender war fast immer dieselbe: keiner hatte Lust ein Papierformular auszufüllen bei dem es einiges an Informationen auszufüllen gibt. Das Ganze muss dann zur Post und dann gibt es vermutlich auch noch Fragen des Bahnunternehmens zu fehlenden Angaben oder ähnliches. Die Leute hatten darauf schlichtweg keine Lust. Als ich sie danach fragte, ob sie den gleichen Prozess mit dem Smartphone machen würden und das mit nur wenigen Klicks, stieß ich auf Begeisterung. Und 2015 habe ich dann an dem ersten refundrebel Prototypen gearbeitet, bei dem man in einer Web-App seinen Anspruch auf Entschädigung in einem Online-Formular geltend machen konnte. Und nun schreiben wir das Jahr 2019 und wir haben bereits etlichen Reisenden zu ihrer Entschädigung verholfen.

 

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Alle Vorfälle im Kundenkonto auf einen Blick

Wer gehört zu eurer Zielgruppe?

Jeder der mit dem Zug reist. Sowohl Privatkunden als auch Geschäftsreisende.

Was hebt Euch vom Wettbewerb ab?

Im Gegensatz zur Konkurrenz, die häufig nur ein Online-Formular zum Ausfüllen und selber Ausdrucken eines Fahrgastrechteformulars zur Verfügung stellen, sind wir ein echter Rechtsdienstleister mit hoher Kompetenz bei Entschädigungsprozessen im Bahnverkehr. Wir unterstützen und beraten unsere Kunden in allen Belangen ihres Vorfalls, so dass diese die höchstmögliche Ihnen zustehende Entschädigung erhalten. Wir übernehmen dabei die gesamte Kommunikation mit dem Bahnunternehmen, der Kunde muss nichts weiter tun. Dazu zählt insbesondere das Beantworten von Rückfragen, das Anfechten von zu Unrecht abgelehnten sowie zu gering ausgefallenen Entschädigungszahlungen. Außerdem unterstützen wir alle Bahnunternehmen (u.a. auch Flixtrain) und alle Arten von Tickets (Pendler und auch BahnCard 100 Fahrer) in Deutschland.

Wie verdient Ihr Geld?

Aktuell ist unser Service kostenlos. Demnächst erheben wir eine Provision für jeden Fall den wir gegenüber dem jeweiligen Bahnunternehmen durchgesetzt haben.

Welches war euer größtes Erfolgserlebnis?

Wir gingen bei einigen Wettbewerben (u.a. Up2B Accelerator Programm) mit dem 1. Platz nach Hause und wurden Ende 2018 mit dem Sonderpreis der Business Angels Rheinland Pfalz im Rahmen des Wettbewerbs „Pioniergeist 2018“ ausgezeichnet. Der Erfolg daran war nicht, dass es der 1. Platz war, sondern dass unser Problem verstanden wurde und wir unsere Hypothesen gegenüber verschiedensten Zielgruppen positiv validieren konnten. Wir trafen dort auf erfahrene und großartige Gründer, von denen wir sehr viel Lernen durften.

Was war der beste Ratschlag, den Ihr fürs Gründen bekommen habt?

Der Ratschlag lautete, auf unser Bauchgefühl zu hören. Das hat sich bis lang sehr bewehrt gemacht.

Bei welchem deutschen Start-up würdet Ihr gerne einmal Mäuschen spielen?

Sixt – auch wenn das lange kein Startup mehr ist. Aber sie produzieren so unfassbar gute Werbung. Genau das benötigen wir auch. 

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Entschädigung erhalten: Per E-Mail werden Sie darüber informiert und das Geld landet in 2-3 Werktagen auf dem Konto

Wo seht ihr noch Innovationspotenzial in der Touristik?

Im Bahnverkehr sehen wir noch deutliches Potential bzgl. sog. multimodaler Fahrgastrechte. Ein Fahrgast nutzt typischerweise mehrere Verkehrsmittel um von A nach B zu gelangen. Die derzeit gültigen Fahrgastrechte für Flugzeug, Bahn, Fernbus und Schiff beziehen sich jedoch nur auf das entsprechende Transportmittel. Verpasst ein Bahnfahrer z.B. auf Grund einer zweistündigen Bahnverspätung seinen Flug, so muss dieser in der Regel selbst für den entstandenen Schaden aufkommen. Das Bahnunternehmen ist lediglich zur Entschädigungszahlung für die Verspätung verantwortlich, jedoch nicht für dessen Folgen im Verkehr. Dies ist übrigens auch eine starke Forderung des Fahrgastverbandes PRO BAHN e.V., bei dem wir ebenfalls Mitglied sind.

Welche Tipps würdet Ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Bevor ihr viel Geld in die Entwicklung teurer Features steckt, von denen ihr denkt „die brauchen meine Kunden unbedingt“, geht raus „auf die Straße“ und validiert eure Annahmen frühzeitig zusammen mit euren Kunden. g. Das hat uns bisher immer gut geholfen. Wir nutzen dazu einen „Beta-Tester“ Kundenstamm, dem wir immer unsere Ideen präsentieren und gemeinsam reifen lassen, bevor wir sie entwickeln und der breiten Masse zugänglich machen.

Was plant Ihr für die nächsten Monate?

Wir werden nun zeitnah unsere erste Finanzierungsrunde schließen Das ermöglicht es uns noch intensiver und mit einem wachsenden Team unser Startup refundrebel auf das nächste Level zu heben.Darüber hinaus werden wir uns demnächst nahtlos in verschiedene Travel-Plattformen integrieren, sodass Kunden automatische Entschädigungen erhalten werden. U.a. für OTAs ist dies eine Win-Win-Situation, da sie ihren Kunden einen super Mehrwert bieten werden.

Kontaktdaten

refundrebel GmbH

Waldhofer Str. 17

69123 Heidelberg

Stefan Nitz
Chief Executive Rebel & Gründer

support@refundrebel.com
https://www.refundrebel.com

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