Sprachsteuerung wird „The Next Big Thing“
Kommentar von Salim Sahi, CEO traffics
In der Digital-Touristik sind sich fast alle derzeit einig: Sprachsteuerung ist für unsere Branche „das nächste große“ Ding. Schaut man sich andere Branchen an, wird schnell klar, dass es auch für unsere Industrie höchste Eisenbahn ist. Schließlich sehen wir es in allen Bereichen unseres Lebens: Immer weniger Menschen tippen noch lange Nachrichten in ihr WhatsApp, sondern sprechen die Nachrichten zunehmend einfach in den Messenger hinein. Durch ausgeklügelte Apps ist es auf Reisen mittlerweile möglich, ganze Bestellungen im Restaurant innerhalb von Sekunden für den Kellner automatisch übersetzen zu lassen.
Und zuhause steuern wir die Wohnung immer mehr durch die Hilfe von Amazon Alexa. Ich selbst bin abends zugegebenermaßen oftmals zu bequem, um von der Couch aufzustehen und die Lichter rauf- und runterzufahren. Umso schöner, dass sich das seit geraumer Zeit per Sprachbefehl vom Sofa aus bewerkstelligen lässt. Die Technik denkt sogar mit! So weiß Alexa zum Beispiel, dass ich morgens beim Zähneputzen keineswegs Flutlicht brauche. Beim Kochen dagegen benötige ich deutlich mehr Helligkeit.
Alexa erfüllt auch komplizierte Reisewünsche
Die Steuerung in den eigenen vier Wänden ist keineswegs auf die Alexa-Box limitiert – Jalousien und Heizungen waren erst der Beginn. Die auf Microsoft Cortana basierende Technologie lässt sich zunehmend auf die unterschiedlichsten Geräte ausweiten. In Kühlschränken können wir sie ebenso sinnvoll nutzen wie im Auto. Und auch bei Kleidungsstücken, den sogenannten Wearables, wird sie uns künftig immer mehr begegnen.
Hinken wir also ein wenig hinterher? Irgendwie schon… Umso wichtiger ist es, dass wir als Branche aufwachen. Denn was der Konsument heute in seinen eigenen vier Wänden schätzt, wünscht er sich spätestens morgen auch bei der Planung für die schönste Zeit des Jahres. Bei traffics ist es uns bereits gelungen, die intuitive Bedienweise von Amazon Alexa für den Bereich Flugbuchung zu nutzen. Bei unserem neuesten Tool Connected Destination, mit dem wir Hoteltarife direkt in sämtliche Vertriebskanäle liefern, haben wir die Steuerung über Alexa ebenfalls einfließen lassen. Eine ganze Reihe von Häusern auf Mallorca hat damit bereits heute die Chance, den Gast von morgen abseits von Maus-Bewegung und Tastenklick zu erreichen. Wie die sprachgesteuerte Urlaubsbuchung funktioniert zeigt folgendes Video.
Intuitive Eingabe durch die Stimme statt klassischer Dropdown-Menüs
Freilich wird die Nutzung über Sprache morgen noch nicht den Grad der klassischen Steuerung und Suche haben. Dazu gibt es in Bezug auf Künstliche Intelligenz noch ein paar Hürden zu meistern. Viele User werden die Urlaubs-Recherche über die eigene Stimme zudem erst einmal als Inspiration nutzen und sich zur fixen Buchung nach wie vor an den PC oder Laptop setzen oder zumindest das Smartphone oder ihr Tablet nutzen. Aber: Die Entwicklung ist eine dynamische und sie wird rasant an Fahrt aufnehmen. Wollen WIR als Digital-Touristik nicht hinterherhinken und den Markt künftig nicht den branchenfremden Playern überlassen, besteht also dringend Handlungsbedarf. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, wie schnell Unternehmen den Takt vorgeben können, selbst wenn sie nicht der Touristik angehören.
Im nächsten, konkreten Schritt heißt dies meiner Meinung nach, dass sich die Interfaces schnell wandeln müssen. Intuitive Eingabe durch die eigene Stimme sollte die klassische Steuerung über Dropdown-Menüs, Karten und händische Eingabe maßgeblich ergänzen. Den Technologie-Providern kommt dabei natürlich eine tragende Rolle zu. Anbieter wie Portale und Veranstalter müssen gleichzeitig als vorderste Front zum Kunden mit uns an einem Strang ziehen.
Wer übrigens glaubt, die Begeisterung für Sprachanwendungen sei allein ein Phänomen von „Digital Natives“, irrt. Es sind nämlich insbesondere auch die älteren User, die sich eine intuitive Steuerung über die Stimme wünschen. Demnach geht es hier keineswegs darum, nur einzelne Zielgruppen zu bedienen, sondern darum, auf einen gesamtgesellschaftlichen Trend zu reagieren. Die jungen User sehen die Sprachnavigation bereits als Selbstverständlichkeit. Für die Best Ager bedeutet sie nicht weniger als einen deutlich leichteren Zugang zu einem weiten Feld der Technik und eine faszinierende Customer Journey.
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