Die Zukunft der Touristik – Themen, die junge Touristiker interessieren
Beim Touristikcamp Young Future disktutierten Tourismuszukunft in Zusammenarbeit mit dem ÖRV und der FH Wien im September 2015 mit jungen Tourisitkern über die Zukunft der Reisebranche.
In verschiedenen Sessions wurden verschiedene Themen besprochen, mit der sich die Reiseindustrie jetzt und in Zukunft beschäftigt.
Tourismuszukunft hat die Ergebnisse zusammengefasst und uns zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Einige Auszüge stellen wir Ihnen hier vor. Die komplette Zusammenfassung finden Sie unter http://www.tourismuszukunft.de/2015/10/14-themen-die-junge-touristiker-interessieren-zukunft-der-touristik/
ZUKUNFT DES REISEBÜROS
Wie sieht die Zukunft der Reisebüros aus und wie sehen Reisebüros in der Zukunft aus?
Die Zukunft der Reisebüros interessierte alle Teilnehmer des Touristikcamps; daher wurde in der ersten Session eifrig miteinander diskutiert. Dass Reisebüros eine Zukunft haben, war für die meisten Teilnehmer unstrittig, obschon andere Teilnehmer noch nie ein Reisebüro betreten haben und sich des Mehrwerts der Reisebürodienstleistung bisher nicht bewusst waren. Immer mehr Online-Buchende kommen zurück in die Reisebüros, da sie hier den guten Service schätzen und diesen vor allem auch bei komplexeren Reisen gerne nutzen.
SOCIAL MEDIA IM TOURISMUS
Welche Möglichkeiten bietet Social Media für Tourismusunternehmen?
Zu Beginn der Session berichteten die Teilnehmer zunächst über deren private und dienstliche Erfahrungen mit Social Media; diskutiert wurden die Unterschiede und Chancen verschiedener Social Media-Kanäle wurden skizziert.
REISEZIELE DER ZUKUNFT
Welche Reiseziele bereisen wir in Zukunft – und wie werden wir reisen?
Die Teilnehmer diskutierten zunächst die Relevanz von Sicherheit auf Reisen und den Einfluss von Katastrophen, Kriegen, medialer Berichterstattung und Reisewarnungen auf das Nachfrageverhalten, die Produkte und das Image von Destinationen.
Als Trends nannten die jungen Touristiker Destinationen wie Albanien, Bhutan, Goa, Griechenland, Indien, Kuba und Thailand – langfristig auch Reisen zum Mond. Zukünftig würden selbst organisierte Individualreisen weiter zunehmen, dies vor allem auch durch die steigende Relevanz der Sharing Economy. Das Reiseerlebnis würde
dadurch authentischer und landestypischer als durch einen Urlaub in „künstlichen“ Ressorts.
Individualreisende können dabei aber sehr wohl auch vom Reisebüro unterstützt werden, wenn dieses individuell berät und Geheimtipps geben kann. Die Reiseart und der Zweck der Reise (z.B. Reisen zur Selbstfindung) werden zukünftig die Wahl des Reiseziels noch stärker bestimmen.
SHARING ECONOMY
Individualtourismus in Zeiten von Airbnb & Co.
In dieser Session wurde über das Phänomen Sharing Economy – die Nutzung von privaten Objekten für den Tourismus – diskutiert.
Globaler Player bei der Vermittlung von Privatunterkünften ist hier die internationale Plattform AirBnB. Das Produkt ist nicht genormt; ein Preisvergleich der verschiedenen Objekte ist wegen der sehr unterschiedlichen Leistungen nahezu unmöglich. Oftmals wird neben der reinen Unterkunftsleistung auch die soziale Begegnung mit dem Inhaber und Einheimischen zum Bestandteil des Produkts. Die Hotellerie kann sich von diesem Geschäftsmodell auf jeden Fall die hohe Individualität der Objekte, aber auch den Individualisierungsgrad der Dienstleistung als Vorbild nehmen.
ONLINE-BUCHUNG & GOOGLE
Ist Google der Gamechanger für den Reisevertrieb?
Seit einigen Jahren integriert Google mehr und mehr touristische Informationen und Reiseangebote in seine Suchergebnisse. So sind bereits Hotels, Flüge, deren Preise und Verfügbarkeiten in die Suchergebnisse eingebunden. Bislang verlinkte Google von den Ergebnissen und Preislisten auf die jeweilige Buchungsplattform; diese bezahlte Google wiederum für diese Werbung nach einem Costper-Click Modell. Nun testet Google gerade die Direktanbindung von GDS-Systemen für die Hotelbuchung, was eine direkte Buchungsabwicklung auf der Suchergebnisseite erlaubt. Somit geht Google hier in den direkten Wettbewerb mit anderen Intermediären und mit seinen besten AdWords-Kunden, den Online-Travel Agencies (OTAs). Spannend bleibt hierbei, ob beide Ertragsmodelle (AdWords-Einnahmen von Mittlern und Provisionen von Direktbuchungen) parallel existieren können.
KARRIERE IM TOURISMUS
Was kann man jungen Touristikern bieten und welche Karrierechancen gibt es?
Einige Teilnehmer bemängelten die geringen Aufstiegschancen und die schlechte Bezahlung in der Branche, lobten gleichzeitig aber die abwechslungsreiche Arbeit in einem gut funktionierendem Team. Vor allem Touristiker mit Berufsausbildung und besonders Frauen kommen selten zu Führungspositionen, obschon die Einsatzfelder und Jobs im Tourismus vielseitiger geworden sind.
Neben den klassischen Tourismusunternehmen stehen studierten Touristikern auch Möglichkeiten in Schnittstellen zum Tourismus offen (bspw. Technikfirmen). Besonders bemängelten die Teilnehmer die veraltete Ausbildung in den österreichischen Berufsschulen; hier scheint es Handlungsbedarf zu geben.
Die hier veröffentlichten Auszüge geben den Inhalt der Diskussion wieder und umfassen nicht alle Aspekte der Themen.
Bei weiteren Fragen steht Ihnen Michael Faber, Netzwerkpartner und Geschäftsführer Touristik des Experten-Netzwerks Tourismuszukunft, gerne zur Verfügung.