Page 64 - VIR Daten & Fakte zum Online Reisemarkt | 15. Ausgabe
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MINDESTLOHN GASTBEITRAG STR
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VIR DATEN & FAKTEN 2020
Länder mit höherem Mindestlohn erweisen sich als effizienter
Von Lucie Geffroy, Junior Analyst bei STR, und Claudia Salvador, Analytics Manager bei STR
Die Lohnkosten zählen nicht nur zu den höchsten Ausgaben für Hotels, sondern auch zu den am häuftigsten diskutierten Themen des Gastgewerbes. So hat die 2018 von STR ausgewertete konstante Stichprobe für weltweite Daten ergeben, dass sich diese im Schnitt auf 31 % des Gesamtumsatzes oder 49 % der Gesamtkosten belaufen.
In den vergangenen Jahren hatten Hotelbetreiber bei der Einstellung und Bindung gut ausgebildeter Mitarbeiter mit zunehmendem Gegenwind zu kämpfen, insbesondere im operativen Bereich. Sinkende Arbeitslosenzahlen, Gesetze zur Erhöhung des Mindestlohns, Arbeitnehmer, die das Gastgewerbe verlassen, um einer weniger herausfordernden Beschäftigung in anderen Branchen nachzugehen sowie strengere Einwanderungsgesetze, welche den Pool möglicher Arbeitskräfte deutlich einschränken, sind nur einige Gründe für diese schwierige Situation.
Dieser Arbeitskräftemangel trägt zudem zu steigenden Kosten für Mitarbeiterbindung und Personalbeschaffung bei. So sind heutzutage konkurrenzfähigere Gehälter und Zusatzleistungen gefragt, um die fähigsten Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Dazu kommt, dass der Mindestlohn angehoben wurde und somit ebenfalls zu einem nicht unerheblichen Kostenfaktor geworden ist.